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Neue Standorte für „Sorgende Hausgemeinschaften“ in München ‒ Wo das Projekt für Rentner schon läuft

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Von: Ursula Löschau, Benedikt Strobach

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Vier Rentnerinnen sitzen beim Kaffee und Kuchen an einem Tisch.
Für Frauen im Rentenalter bietet der Verein „Nachbarschaftlich leben für Frauen im Alter“ in München aktuell fünf WGs mit Gemeinschaftsraum. © Cäcilie Halbleib

Durch die teuren Mieten können sich viele Bürger das Leben in München im Alter nicht leisten. „Sorgende Hausgemeinschafen“ können eine Lösung für Rentner sein.

Moosach/Feldmoching ‒ Mieten in München sind teuer. Das sieht auch das städtische Sozialreferat so. „Der Münchner Mietmarkt zwingt viele Bürger zum Ende ihres Berufslebens dazu, darüber nachzudenken, ob sie sich das Leben in ihrer Heimatstadt auch nach dem Renteneintritt noch leisten können“, heißt es in einem Schreiben an den BA Moosach.

Doch das Referat möchte auch eine Lösung vorstellen: sogenannte Sorgende Hausgemeinschaften.

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Die Stadt will das Konzept der „Sorgenden Hausgemeinschaften“ in München weiterverbreiten

Dabei handelt es sich um eine Wohnform, in der Menschen ab 55 Jahren mit geringem Einkommen in einzelnen Mietwohnungen unter einem Dach leben und sich mit gegenseitiger nachbarschaftlicher Hilfe unterstützen.

Dies will die Stadt künftig ausbauen ‒ und in Moosach, Neuhausen-Nymphenburg, Feldmoching-­Hasenbergl sowie Aubing-­Lochhausen-Langwied vorstellen.

„Sorgende Hausgemeinschaften“ in München ‒ Konzept laut Sozialreferat ein Erfolgsmodell

Das Konzept funktioniert, wie Frank Boos vom Sozialreferat erklärt: „Das bezahlbare Wohnen in den eigenen vier Wänden in einer Gemeinschaft, in der die Menschen füreinander da sind, sich gegenseitig im Alltag unterstützen und auch gemeinsame Interessen pflegen, ist ein Erfolgsmodell.“

Dafür benötige es „engagierte Personen, die Interesse an einem guten Miteinander haben und die bereit sind, sich füreinander einzusetzen“.

Münchner Verein führt Wohngemeinschaften für Frauen im Rentenalter

Neu ist das Projekt nicht. Der Verein „Nachbarschaftlich leben für Frauen im Alter“ etwa führt fünf Wohngemeinschaften in München, speziell für Frauen im Rentenalter. Die erste wurde 1997 in Pasing, die neueste 2022 am Reinmarplatz in Gern eröffnet.

„Jeweils acht Frauen leben in nah beieinander liegenden Mietwohnungen, inklusive Gemeinschaftsraum für gemeinsame Treffen“, erklärt die Vereinsvorsitzende, Christa Lippmann.

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Die Stadt München stellt die „Sorgenden Hausgemeinschaften“ in mehreren Bezirken vor

Das Ziel: alleinstehenden Frauen nach Ende ihrer Berufszeit einen angemessenen Lebensabend ermöglichen. „Unser Motto ist‚ gemeinsam statt einsam‘. Dafür ist der Gemeinschaftsraum auch entscheidend.“ Dieser müsse jedoch finanziert werden.

Die Stadt will die Sorgenden Hausgemeinschaften nun gemeinsam mit der Mitbauzentrale München bekannter machen ‒ und kommt deshalb in besagte Stadtbezirke. Es „wird dem BA Neuhausen am Donnerstag, 16. März, im Unterausschuss Soziales vorgestellt. Mit dem BA Moosach wurde als Termin der 24. April vereinbart“, erklärt Edith Petry vom Sozialreferat auf Hallo-­Anfrage.

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„Sorgende Hausgemeinschaften“ entstehen in Moosach, Freiham, Feldmoching und Neuhausen

Aus Feldmoching und Aubing habe man keine Rückmeldung erhalten. Feldmochings BA-Chef Rainer Großmann (CSU) kündigt gegenüber Hallo an, dass das Thema im Unterausschuss Schule, Sport, Soziales behandelt werde.

In den vier Bezirken entstehen Sorgende Hausgemeinschaften: in Moosach an der Hanauer Straße und in Freiham an der Aubinger Allee voraussichtlich Anfang 2024, in Feldmoching an der Hochmuttinger Straße 2025 sowie 2026 im Kreativquartier in Neuhausen. Auch Lippmann wirbt für ihr Projekt: Am Freitag, 28. April, stellt sie es ab 14 Uhr in der VHS West, Nymphenburger Straße 171 a, vor.

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