Streik an der Schauburg in München ‒ Wie wirkt sich das auf den Theater-Spielplan aus?

Wie wirkt sich das auf den Theater-Spielbetrieb aus, wenn die Beschäftigten streiken? Auch die Schauburg in München ist vor dieses Problem gestellt.
Update: 24. Februar
München ‒ Verdi hatte die Kammerspiele und die Schauburg in München zum Warnstreik aufgerufen. Die Forderung der Theater-Beschäftigen: eine Erhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr Lohn. Es drängt sich die Frage auf, ob der Spielplan wie gewohnt durchgeführt werden kann. Zumal heute das Kindertheater-Festival „Kuckuck“ startete.
„Auch wenn gestreikt wird, dann tun wir alles dafür, dass die Aufführungen stattfinden“, teilte die Pressesprecherin der Schauburg nach der Sitzung mit der Leitungsebene am Freitag mit.
Für Beschäftigen, die heute wegen des Streiks ausfallen, würden Kollegen einspringen, die an einen anderen Tarifvertrag (NV-Bühne) gebunden sind. Dem Theater liege die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs am Herzen: „Wir spielen für Kinder ‒ und dafür tun wir alles.“
Da das Festivalprogramm am heutigen Freitag ohnehin ins Stadtmuseum verlegt wird, sei das Programm nicht in besonderem Maße beeinträchtigt. Ab Samstag geht der Spielbetrieb nach Angaben der Schauburg wie gewohnt weiter.
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Das Personal der Münchner Kammerspiele und der Schauburg legt für zwei Tage die Arbeit nieder. Welche Forderungen hinter dem Theater-Streik stecken
Erstmeldung: 23. Februar
München ‒ Die Streikwelle im öffentlichen Dienst geht in die nächste Runde ‒ diesmal gehen die Kammerspiele und die Schauburg ihre Arbeit in den Warnstreik.
Unter dem Motto „Löhne rauf ‒ Leben muss für alle bezahlbar sein!“ ruft Verdi die circa 250 Beschäftigten der Münchner Kammerspiele und des Jugendtheaters Schauburg am Donnerstag, 23. Februar, und Freitag, 24. Februar, zu Warnstreiks auf, wie Verdi am Donnerstag mitteilt.
Münchens Theater streiken ‒ Das sind die Forderungen der Kammerspiele und der Schauburg
Zeitgleich werde auch das künstlerische Personal zu Solidaritätsstreiks aufgerufen. Sie hätten zwar einen eigenen Tarifvertrag, den Normalvertrag Bühne (NV Bühne), aber sie seien mit ihren Einkommenserhöhungen an den TVöD gekoppelt.
Laut Verdi steht Gisbert Grünwald, Meister Veranstaltungstechnik an der Schauburg, hinter der Forderung nach einer Erhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich. Damit sollen besonders die Gering- und Mittelverdienenden entlastet werden.
„Um hochwertiges Theater zu realisieren, brauchen wir auch in den technischen Abteilungen aktive und kreative Spezialisten. Die müssen aber so bezahlt werden, dass sie auch überleben können. Genau das bildet die Forderung von Verdi ab.“
Welche Auswirkungen hat der Streik auf das Theaterprogramm in München?
Ob es zu Ausfällen oder Störungen von Vorstellungen kommt, sei noch nicht abzusehen, heißt es in der Mitteilung. Ab morgen findet an der Schauburg das Kuckuck-Theaterfestival für Kinder statt.
Agnes Kottmann, Gewerkschaftssekretärin für Theater und Musikschulen in Verdi Bayern, verteidigt den Streik an den beiden städtischen Theatern.
„Wir appellieren an das Verständnis der Zuschauer, denn auch sie haben mehr von auskömmlich bezahlten Theaterbeschäftigten auf und hinter der Bühne. Auch Kunst und Kultur brauchen anständige Tarife. Vom Träumen auf Brettern, die die Welt bedeuten, lassen sich keine Mieten und keine Gasrechnungen bezahlen.“
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