1. tz
  2. München
  3. Stadt
  4. Hallo München

Hilferuf der Studenten: Wohnen in München quasi unbezahlbar ‒ Größte StuSta-Gebäude stehen leer

Erstellt:

Von: Gabriele Winter

Kommentare

Die Studentenstadt in München.
In der stark renovierungsbedürftigen Studentenstadt in München stehen 1200 Apartments leer. © Gabriele Winter

Die Studentenstadt ist renovierungsbedürftig. Nur ein Haus mit 250 Wohnungen ist bald beziehbar. In München suchen tausende Studierende eine günstige Wohnung.

Schwabing/Freimann ‒ Leonid Grützner hat gerade eine Klausur geschrieben. Eigentlich hat der 20-jährige Student für Bauingenieurwesen Wichtigeres zu tun, als täglich eine Stunde lang nach einer Wohnung zu suchen. „Im Moment lebe ich noch in einer WG in Allach, aber die Wände schimmeln und ich brauche mindestens 45 Minuten bis zur Uni“, berichtet er.

Auch für einen Platz im Studentenwohnheim habe er sich beworben, aber das sei aussichtslos.

Wohnen ist laut der studentischen Vertretung der Technischen Universität München für viele Studierende unbezahlbar

Die Studentische Vertretung der Technischen Universität München (TUM), an der Grützner studiert, fordert nun die bayerischen Parteien auf, sich des Themas Unterkünfte anzunehmen.

„Wohnen ist für viele der knapp 140.000 Studierenden in München mittlerweile unbezahlbar geworden. Bei Mietpreisen um die 800 Euro erreicht man damit schon fast den Höchstsatz beim Baffög (staatliche Studentenförderung) von 934 Euro“.

+++ Teure Mieten in München: Forderung der Studierenden an Parteien in Bayern ‒ „Das kann und darf so nicht sein!“ +++

Renovierung der Studentenstadt in München: Mehr als 1000 Apartments warten auf Sanierung

Die Stadtratsfraktionen von Grünen, „Die Linke“ und „Die Partei“ haben Anträge zur Renovierung der Studentenstadt (StuSta) bei der Stadt München gestellt. In der StuSta warten derzeit mehr als 1000 Apartments auf ihre Sanierung.

Zwar können ab Mai 250 Wohnungen im frisch sanierten blauen Haus bezogen werden und in den kleineren Häusern wohnen auch mehr als 1000 Studierende. Doch gerade die Renovierung der beiden großen Häuser 9 und 12 steht noch in den Sternen.

Das frisch sanierte „blaue Haus“ in der Studentenstadt in München.
Das frisch sanierte „blaue Haus“ in der Studentenstadt in München ist bald bezugsfertig. © Gabriele Winter

Häuser 9 und 12 der Studentenstadt in München: Staatliche Wohnungsgesellschaft BayernHeim prüft Übernahme

Wie die Eigentümerin der StuSta, das Studierendenwerk München, auf Hallo-Anfrage mitteilt, prüfe die staatliche Wohnungsgesellschaft BayernHeim die Übernahme und Sanierung der beiden Häuser.

„Dafür wurden umfangreiche technische Untersuchungen und Stellungnahmen erstellt, deren Erarbeitung durch das Studierendenwerk unterstützt wurde. Das Ergebnis dieser Prüfung ist dem Studierendenwerk nicht bekannt,“ berichtet Sprecherin Sophie Plessing.

Das Orangene Haus in der Studentenstadt in München.
Die größten Gebäude in der Studentenstadt in München warten auf Sanierung. © Gabriele Winter

Das Haus 10 habe ein hohes Nachverdichtungspotenzial, hieß es aus dem Studierendenwerk, jedoch seien auch hierfür die Prüfungsergebnisse der BayernHeim entscheidend.

Linkspartei und Studentische Vertretung der TUM fordern schnelle Sanierung der StuSta in München

Bei der Linkspartei heißt es dazu: „Der desaströse Zustand in der Studentenstadt muss rasch beendet werden.“ Die aktuelle Entwicklung zeige, dass das Studentenwerk allein mit der Sanierung überfordert sei.

Auch die Studentische Vertretung der TUM erwartet, dass Stadt und Land das Thema zur Chefsache machen: „Schon lange benötigte neue Wohnheime werden nicht gebaut, Studierende warten bis zu sechs Semester auf einen Platz. Das bedeutet: bis man einziehen dürfte, ist das Studium vielleicht längst vorbei.“

Bauingenieurwesen-Student Leonid Grützner kommt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr in den Genuss eines Wohnheimplatzes, aber „die StuSta zu renovieren, wäre schon mal ein Anfang“, meint er.

Mehr Geld gibt es ab 1. April für Bürger mit geringem Einkommen. So hoch soll die Anhebung der Einkommensgrenze in München ausfallen

Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.

Auch interessant

Kommentare