Theresienwiese: Stadt lehnt Regenbogenflagge und mehr Grün ab – Lokalpolitik drängt auf Flexibilität

Die Theresienwiese soll nicht einfach eine graue Fläche bleiben, wenn es nach dem Willen des BA geht. Die Stadt lehnte jedoch alle Vorschläge ab, was für Ärger sorgt.
LUDWIGSVORSTADT Wie sieht die Zukunft der Theresienwiese aus? Bei der jüngsten Sitzung des BA 2 stand das Thema doppelt auf der Tagesordnung. Der Wunsch nach mehr Farbe für die Freifläche stößt bei der Stadt auf Ablehnung – zum Unverständnis des BA.
Zunächst stimmten die Mitglieder über einen Beschlussvorschlag des Referats für Arbeit und Wirtschaft (RAW) ab, der einen Antrag aus der Bürgerversammlung ablehnt. Ein Bürger forderte im Sommer, große Teile des Südendes der Fläche dauerhaft als Freizeitfläche zu gestalten: mit echten Liegewiesen, aber auch Blühwiesen für die Artenvielfalt.
Das RAW begründete seine Ablehnung mit der Notwendigkeit, dass die Flächen im Ganzen befahrbar sein müssten und daher festen Schotteruntergrund benötigen.
Umgestaltung der Theresienwiese: Stadt lehnt anderweitige Nutzung der Fläche ab - BA über Urteil empört
Arne Brach, Fraktionssprecher der Grünen/Rosa Liste, kommentierte: „Machen wir uns nichts vor: Es geht dabei einzig und allein um das Zentrale Landwirtschaftsfest und einer dafür möglichst unkomplizierten Nutzung.“ Aber das werde einer dicht besiedelten Stadt wie München nicht gerecht.

In den beiden Jahren ohne Oktoberfest sei der Nutzungswillen der Bürger deutlich geworden. Einstimmig stellte sich der BA gegen den Vorschlag des RAW und beschloss eine Stellungnahme, die zusätzlich die Prüfung von Standorten für neue Bäume fordert.
Stadt lehnte Gestaltungsvorschlag schon im Februar ab - BA drängt auf Stellungnahme
Zudem wurde ein BA-Antrag von Februar diskutiert. Das Gremium wollte einen Abschnitt der asphaltierten Flächen mit einer überdimensionalen Regenbogenflagge einfärben, als Kunstwerk, das für Vielfalt und Akzeptanz werben sollte. Auch diesen Antrag lehnt das RAW ab. Die Begründung: Denkmalschutz und Behinderung von Veranstaltungen.
Für Arne Brach ein „Willkür-Argument“, der bereits vorhandene auf dem Asphalt markierte Verkehrsübungsbereich sei deutlich größer als die gewünschte Flagge. Brach beantragte eine Vertagung und will bis Januar eine Stellungnahme formulieren.