In Schwabing-Freimann sah man sich noch nicht in der Lage, „eine abschließende Stellungnahme“ abzugeben, da „wesentliche Projektbestandteile mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sind“, wie die Lokalpolitiker schreiben. Gemeint ist der zweite Teil der Tangente durch den Englischen Garten.
Ursprünglich wollte der BA den Beschluss für den ersten Abschnitt deswegen ablehnen. Das sorgte aber für Kritik. „Das klingt, als wäre der BA gegen das Projekt im Ganzen“, sagte etwa Klaus Nürnberger (Grüne). Also beschloss das Gremium, keine Position einzunehmen, aber einige Punkte anzumerken.
So kritisiert der BA etwa den Entfall von 78 Kurzzeit-Parkplätzen entlang der Leopoldstraße. Zudem fordern die Lokalpolitiker einen weiteren Halt an der Hohenzollernstraße – die, mehrheitlich gewünscht, für den Individualverkehr gesperrt werden soll. „So könnte eine Einkaufsmeile oder Boutiquenstraße daraus werden“, sagte Lars Mentrup (SPD).
Außerdem müsse man den Verkehr auf die Leopoldstraße weiter dosieren. Dazu soll etwa die Ungererstraße zwischen Münchner Freiheit und Potsdamer Straße einspurig werden. Zusätzlich zum Radschnellweg an der Leopoldstraße fordert der BA, Nebenstraßen, wie Wilhelm- oder Königinstraße, für den Radverkehr zu ertüchtigen. Auch sollen Corso Leopold und die Fan-Meile nach Fußballspielen auf der Leopoldstraße weiter stattfinden.
Die MVG bestätigt auf Hallo-Anfrage, dass der erste Abschnitt der Nordtangente Ende 2025 in Betrieb genommen werden soll. Auch der dritte Teil – der von der Regina-Ullmann-Straße in Bogenhausen zum S-Bahnhof Johanneskirchen führen wird – soll 2025 fertig werden. Im Juni und Juli sollen beide Abschnitte im Stadtrat besprochen werden.
„Nach positivem Beschluss wird mit dem Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern das Baugenehmigungsverfahren eingeleitet“, erklärt MVG-Sprecher Maximilian Kaltner. Beim Abschnitt durch den Englischen Garten strebe man zeitnah einen Folgebeschluss an. Zu klären sei hier etwa noch, ob die Tram im Englischen Garten auf der vorhandenen Straße oder als „Rasengleis-Variante“ auf einem abgetrennten, begrünten Gleisbett – wie etwa am Domagkpark vorhanden – fahren soll.
Auch die Bürger werden über die Pläne informiert: Am Freitag, 13. Mai, findet um 18 Uhr eine Online-Veranstaltung statt. Der Link dazu werde laut MVG auf www.mvg.de/nordtangente veröffentlicht.
Quelle: www.hallo-muenchen.de