Nachträgliche Änderung der Planung ‒ Neue Tram Westtangente in München geht erst später in Betrieb

Höhere Fahrgastzahlen und der Radentscheid erfordern eine Änderung der Planung während des laufenden Genehmigungsverfahrens für die Tram Westtangente in München.
NYMPHENBURG Die neue Tram Westtangente wird vorraussichtlich nicht 2026, sondern frühestens 2027 in Betrieb gehen. Das ist einer Beschlussvorlage zu entnehmen, die das Mobilitätsreferats am Mittwoch, 8. Dezember, in den Stadtrat einbringen will.
Anlass sind nachträgliche Anpassungen und Verbesserungen, die noch während des aktuell laufenden Genehmigungsverfahrens für die 8,25 Kilometer lange Neubaustrecke eingearbeitet werden sollen.

Konkret: Die heutigen Fahrgastprognosen bis 2030 liegen deutlich über den Zahlen, die der bisherigen Planung zugrunde lagen. Um dem gerecht zu werden, soll das Zugangsbauwerk Ost von der Umweltverbundröhre (UVR) zum S-Bahnhof Laim um eine Treppe ergänzt werden.
Außerdem sollen künftig größere Trambahnfahrzeuge zum Einsatz kommen. Daher wird laut Mobilitätsreferat empfohlen, „für die Tram Westtangente den Achsabstand auf 3,05 Meter in der Geraden anzupassen“. Bisher sind 2,90 Meter Achsabstand angesetzt.
Parallel dazu sollen die Vorgaben des Radentscheidsin die Tram-Planung integriert werden, „um größtmögliche Synergieeffekte bei der Umsetzung des Projekts zu erzielen“, heißt es in der Vorlage. Werden die Vorschläge der Verwaltung vom Stadtrat bestätigt, könnten demnach rund 6400 Meter Radweg mehr als bisher geplant „noch weiter verbessert oder vollständig entsprechend den Anforderungen des Radentscheids ausgebaut werden“.

Tram Westtangente in München wegen neuer Planung und Radentscheid erst frühestens 2027 in Betrieb
Der BA Neuhausen-Nymphenburg hat das Änderungspaket bereits einstimmig angenommen. Allerdings unter einer Voraussetzung: Im Abschnitt Wotanstraße scheitern Radwegverbreiterungen nach jetzigem Stand vor allem zwischen der Hirschgartenallee und der Gaßnerstraße am Grundbesitz.
Wo das der Fall ist, soll die Stadt auf Wunsch des BA „ernsthaft versuchen“, mit den Grundeigentümern über einen Flächenverkauf zu verhandeln.

Stellenweise lassen sich die Vorgaben des Radentscheids auch kaum oder gar nicht umsetzen. Das zeigt das Beispiel Abschnitt Camerloher- bis Agnes-Bernauer-Straße. Dieser circa 700 Meter lange Abschnitt weist laut Vorlage „die größten Defizite an der Radweginfrastruktur“ auf.
Es würde erhebliche Eingriffe in den ruhenden Verkehr und/oder den Grünbestand erfordern, die beide aufgrund der Funktion als Quartierszentrumkritisch zu bewerten seien.
Im BA Laim steht die Beschlussvorlage in der Sitzung am Donnerstag, 2. Dezember, auf der Tagesordnung. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Turnhalle der Georg-Büchner-Realschule, Droste-Hülshoff-Straße 5. Es gilt 2G.
Quelle: www.hallo-muenchen.de