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Was die Nachbarn der St.-Magnus-Straße über Harlachings große Radweg-Baustelle sagen

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Die Umbauten an der St.-Magnus-Straße sollen noch bis Ende des kommenden Jahres dauern.
Die Umbauten an der St.-Magnus-Straße sollen noch bis Ende des kommenden Jahres dauern. © Claudia Theurer

Harlachings große Radweg-Baustelle an der St.-Magnus-Straße war schon vor einigen Jahren umstritten. Hallo hat sich nun bei Bürgern umgehört...

Untergiesing-Harlaching ‒ Schon vor zwei Jahren hat es Widerstand gegeben. Damals wehrte sich die CSU im BA gegen das Vorhaben, die Zahl der Autospuren auf der St.-Magnus-Straße zugunsten eines breiteren Radwegs zu verringern. Die Stadt hat den Umbau im Herbst 2021 beschlossen. BA-Chef und Stadtrat Sebastian Weisenburger (Grüne) verwies damals darauf, dass das Projekt in der Gesamtschau sinnvoll sei. Hallo hat nun Anwohner zur Baumaßnahme befragt.

Geplant ist, je eine von zwei Autospuren pro Richtung abzuschaffen. Der bisherige kleine Rad- wird dem Gehweg zugeschlagen. Die neue Radspur soll zwischen Parkplätzen und Baumgräben verlaufen. Es entstehen 54 Radl­stellplätze. 35 Autoparkplätze fallen weg.

Auf Nachfrage erklärt das Baureferat, dass es zu den Arbeiten nur vereinzelt Anwohneranliegen gegeben hat. Diesen werde, soweit möglich, entsprochen. Um die Nachbarn zu schonen, würden die Arbeiten abschnittsweise ausgeführt. Mit den Gewerbetreibenden sei man in Kontakt. Der Umbau soll Ende 2024 fertig sein.

Hallo München-Umfrage: Wie erleben Sie die Baustelle?

Luca Lehner (23), Versicherungskaufmann, arbeitet vor Ort: „Ich finde es prinzipiell nicht schlecht, weil die Straße dann bestimmt schöner aussieht. Nur macht es für mich gar keinen Sinn. Das Ganze kostet 4,5 Millionen Euro und wir haben bereits einen breiten Fuß- und Fahrradweg. Es gibt zwei Autospuren, dazwischen ist Wiese, und neben der Fahrradspur ist nochmals auf jeder Seite ein Grünstreifen. Das heißt, wir haben insgesamt drei Grünstreifen. Was die Stadt da macht, steht für mich in keinem Verhältnis. Es ist ein absoluter Schwachsinn!“ 

Luca Lehner
Luca Lehner © Claudia Theurer

Sven Maser (61), Apotheken-Inhaber direkt an der Baustelle: „Die Baustelle ist überflüssig. Für das Geld hätte man Sachen in die Hand nehmen können, die wichtiger sind. Außerdem stürzen hier viele Leute beim Kreuzen der Straße. Jeden Tag ist die Überquerungsmöglichkeit woanders. Leute mit Gehwägen oder Stock kommen fast überhaupt nicht rüber. Wenn die Straße fertig ist, wird es schwierig, da es ja nur noch eine Spur für Fahrzeuge gibt. Die Krankenwagen kommen nicht mehr durch, wenn die Müllabfuhr kommt, ist ein Riesenstau. Unsere Lieferanten, die früher in zweiter Reihe für eine Minute hielten, können überhaupt nicht mehr stehenbleiben.“

Sven Maser
Sven Maser © Claudia Theurer

Rosi Weithofer (78), Rentnerin, wohnt an der St.-Magnus-Straße: „Die Baustelle ist eine Behinderung und Belästigung. Die Radler sind unverschämt und fahren spätnachts sich laut unterhaltend an meinem Schlafzimmerfenster vorbei. Wenn man etwas sagt, äußern sie sich auch noch unverschämt. Es wäre angebracht, mit diesem Geld bedürftige Familien in München zu unterstützen. Und nicht Millionen für einen Radweg rauszuschmeißen.“

Rosi Weithofer
Rosi Weithofer © Claudia Theurer

Nicolai Diehl (45), Versicherungskaufmann, wohnt und arbeitet an der St.-Magnus-Straße: „Von den Maßnahmen halte ich nichts. Weil die Fahrradfahrer sowieso schon immer in Kolonnen auf der Straße gefahren sind. Meiner Meinung nach ist es hier nicht sicherer, nur weil ein kleiner Bordstein dazwischen ist.“

Nicolai Diehl
Nicolai Diehl © Claudia Theurer

Umfrage von C. Theurer

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