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Nach Streik beim AWM: Ärger um Leerung der Biotonne

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Von: Ursula Löschau

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Normalerweise wird Silvia Hierers Biotonne alle zwei Wochen geleert. Zuletzt musste sie aber zwei Monate warten
Normalerweise wird Silvia Hierers Biotonne alle zwei Wochen geleert. Zuletzt musste sie aber zwei Monate warten © privat

Zwei Monate lang wurde die Biotonne von Silvia Hierer nicht geleert, unter anderem wegen des AWM-Streiks. Wie das Problem letztlich gelöst wurde:

Untermenzing ‒ Dicke Luft in der Ippenbergerstraße: Zwei Monate lang wurden Biotonnen dort nicht geleert, gärte der Inhalt bei steigenden Frühlingstemperaturen vor sich hin und in den betroffenen Haushalten wuchs der Ärger auf den Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM). So wie bei Silvia Hierer. Viermal hat die Untermenzingerin seit Anfang Februar reklamiert, bis endlich kurz vor Ostern wieder Biomüll abgeholt wurde.

Als Grund für die Ausfälle gibt der AWM vor allem einen zurückliegenden Streik seitens der Gewerkschaft Verdi an. Für Hierer reicht das als Erklärung nicht aus: „Dass sich Termine mal verschieben oder auch ausfallen, dafür habe ich vollstes Verständnis. Aber dass zwei Monate lang nicht geleert wird, geht gar nicht.“

Ärger um Biotonnen-Leerung: Weitere Probleme neben Streik

Laut AWM-Pressesprecherin Evi Thiermann kamen in der Ippenbergerstraße – neben den streikbedingten Unregelmäßigkeiten – noch weitere Probleme hinzu. Sie erklärt auf Hallo-Anfrage: „Die Nachholarbeiten wurden zusätzlich durch Personalknappheit erschwert, sodass einige Touren ausfallen mussten. Außerdem besteht dieser Bezirk aus einem etwas verstreuten Gebiet, sodass sich die Nachholarbeiten schwierig gestalteten.“

In solchen Fällen leere der AWM vorrangig Restmüll, dann Altpapier und Kartonagen, „weil in den kalten Monaten erfahrungsgemäß weniger Bioabfälle aus den Gärten anfallen“. Zudem könnten die Bürger Grünschnitt und Gartenabfälle immer an den Münchner Wertstoffhöfen abgeben. „Und was ist mit allen anderen Bioabfällen aus dem Haushalt?“, fragt Silvia Hierer und ergänzt: „Wer soll die schwere Biotonne zum Wertstoffhof schleppen, wo dann nur Schnittgut angenommen wird?“

Ärger um Biotonnen-Leerung: Lernprozess für AWM

Gelöst wurde das akute Problem in der Ippenbergerstraße nach Auskunft von Evi Thiermann schließlich mit einem Zusatzfahrzeug. Außerdem will der AWM offenbar aus den jüngsten Erfahrungen lernen. „Es ist geplant, den Zuschnitt dieses Bezirks mittelfristig so zu optimieren, dass Unregelmäßigkeiten weitgehend vermieden werden können“, kündigt die Sprecherin an und bittet die Anwohner für die „Unannehmlichkeiten“ um Entschuldigung.

Rückschlüsse auf Probleme in anderen Vierteln lassen sich laut Thiermann nicht ziehen. „Der Streik hat sich standplatzbezogen recht unterschiedlich ausgewirkt, je nachdem, ob der Leerungstag auf einen Streiktag gefallen ist.“

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