Bei einem Umzug an die Weinschenkstraße sieht der Vereinschef unweigerlich Nachbarschaftskonflikte auf die Sportler zukommen. „Probleme sind vorprogrammiert, vor allem wegen des Lärms und des Flutlichts“, warnt Franz Fuchs. Er befürchtet Einschränkungen für den Spielbetrieb, der bisher abends bis 22 Uhr läuft und auch an den Wochenenden stattfindet. Zudem bringt er den Zeitfaktor ins Spiel: „Unsere Verlagerung würde den Schulbau um bis zu zwei Jahre nach hinten ziehen, denn die Sportanlagen müssten zuerst fertiggestellt werden. Sonst können wir den Verein mit 1100 Mitgliedern gleich schließen.“
Der „großen Variante“ räumt Fuchs ohnehin kaum Chancen ein. Dabei würde der Verein komplett auf die sogenannte Erdbeerwiese ziehen, damit auf dem bisherigen Sportareal die Feuerwache und die Carl-Spitzweg-Realschule errichtet werden können. „Doch das ist nicht rechtssicher, denn dazu fehlen der Stadt Grundstücke auf der Wiesenfläche“, sagt der SVU-Vorsitzende.
Sein Verein plädiert für eine andere Lösung: den Neubau der Realschule auf der Erdbeerwiese. „Man bräuchte dort nie die ganze Fläche für eine Schule. Und die Auslagerung der Realschule brächte dem Schulzentrum viel mehr Entlastung als die Verlagerung der Grundschule“, argumentiert Fuchs.
Geht es nach dem Vereinschef, sollen dem Stadtrat also möglichst bald mehr als die zwei aktuellen Varianten zur Entscheidung vorgelegt werden, darunter auch die Vorschläge des SVU: Realschulbau an der Weinschenkstraße oder Verlagerung von maximal einem der drei Sportplätze auf die Erdbeerwiese.
Wie der BA auf diese Forderungen reagiert, bleibt abzuwarten. Laut Viertelchef Pascal Fuckerieder (SPD) präferiert das Gremium folgende Lösung: Auslagerung der Realschule auf das SVU-Gelände und Bau der Feuerwache am Pasinger Heuweg. Das sagte Fuckerieder bei der Bürgerversammlung.
Vier Anträge der Bürgerinitiative (BI) „Unser Stadtteil – Unsere Schulen“ (USUS) wurden von der Bürgerversammlung Allach-Untermenzing beschlossen:
Die Zuteilungsverfahren für Plätze am Louise-Schroeder-Gymnasium und an der Carl-Spitzweg-Realschule sollen überarbeitet werden. Das Ziel laut Antrag: „Die Kinder aus Nordallach sollen priorisiert aufgenommen werden, da für sie keine wohnortnahen weiterführenden Schulen zur Verfügung stehen.“
Die BI fordert, dass die aktuellen Planvarianten zur Entwicklung des Schulzentrums Pfarrer-Grimm-Straße dem Stadtrat vor der Sommerpause vorgelegt und die Planungen dann noch in das dritte Schulbauprogramm aufgenommen werden. Weitere Verzögerungen durch Standortprüfungen lehnt USUS ab. Matthias Beck vom Planungsreferat gab zu bedenken, dass die BAs 21 und 23 gefordert hätten, nach Alternativen für die neue Feuerwache zu suchen. Mit einer Vorlage für den Stadtrat sei erst nach den Sommerferien zu rechnen.
Eine weitere Infoveranstaltung zu den Schulplanungen hält die Bürgerversammlung Allach-Untermenzing auf USUS-Antrag zum jetzigen Zeitpunkt für überflüssig. Der BA 21 und die Obermenzinger Bürgerversammlung hatten erst kürzlich eine Präsenz-Veranstaltung gefordert.
Schließlich regt die BI an, den weiteren Planungs- und Bauprozess durch externe Mediatoren zu begleiten.
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