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SV Untermenzing kämpft um sein Sportgelände: Vorsitzender stellt alternative Lösung vor

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Vereinschef Franz Fuchs stemmt sich gegen eine Verlagerung der Sportflächen des SVU.
Vereinschef Franz Fuchs stemmt sich gegen eine Verlagerung der Sportflächen des SVU. © Ursula Löschau

Sportgelände retten: Bei der Bürgerversammlung hat der Vorsitzende des SV Untermenzing eine neue Lösung für die Schulplanung im Münchner Westen vorgestellt.

Untermenzing - Die künftige Schulversorgung für Allach-Untermenzing war das Hauptthema bei den Anträgen zur jüngsten Bürgerversammlung im Stadtbezirk (siehe Kasten). Vor rund 210 Teilnehmern meldete sich aber auch Franz Fuchs, Vorsitzender des SV Untermenzing (SVU), zu Wort, um für den Erhalt der Sportanlage an der Professor-Eichmann-Straße zu kämpfen.

Eine Verlagerung des Vereinsgeländes zugunsten einer Feuerwache plus eines Schulneubaus ist für ihn eine „Verschwendung von Steuergeldern“ und alles Andere als nachhaltig. Das sah die Mehrheit der Anwesenden zwar anders, doch Fuchs lässt nicht locker und will jetzt den Bezirksausschuss um Unterstützung bitten.

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Verlagerung des SVU-Sportgeländes: Vereinsvorsitzender spricht auf Bürgerversammlung

So sei in den vergangenen Jahren viel Geld – städtische wie Eigenmittel – in die Ertüchtigung der Anlage investiert worden, zuletzt im Frühjahr 2021 rund 360 000 Euro in eine neue Tartanbahn. Zudem wurde vor einigen Jahren ein Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage gebaut. Dieser werde von fast allen der insgesamt 36 Fußballmannschaften intensiv genutzt.

Bei einem Umzug an die Weinschenkstraße sieht der Vereins­chef unweigerlich Nachbarschaftskonflikte auf die Sportler zukommen. „Probleme sind vorprogrammiert, vor allem wegen des Lärms und des Flutlichts“, warnt Franz Fuchs. Er befürchtet Einschränkungen für den Spielbetrieb, der bisher abends bis 22 Uhr läuft und auch an den Wochenenden stattfindet. Zudem bringt er den Zeitfaktor ins Spiel: „Unsere Verlagerung würde den Schulbau um bis zu zwei Jahre nach hinten ziehen, denn die Sportanlagen müssten zuerst fertiggestellt werden. Sonst können wir den Verein mit 1100 Mitgliedern gleich schließen.“

Der „großen Variante“ räumt Fuchs ohnehin kaum Chancen ein. Dabei würde der Verein komplett auf die sogenannte Erdbeerwiese ziehen, damit auf dem bisherigen Sportareal die Feuerwache und die Carl-Spitzweg-Realschule errichtet werden können. „Doch das ist nicht rechtssicher, denn dazu fehlen der Stadt Grundstücke auf der Wiesenfläche“, sagt der SVU-Vorsitzende.

Schulplanung im Münchner Westen: SVU-Vorsitzender schlägt alternative Lösung vor

Sein Verein plädiert für eine andere Lösung: den Neubau der Realschule auf der Erdbeerwiese. „Man bräuchte dort nie die ganze Fläche für eine Schule. Und die Auslagerung der Realschule brächte dem Schulzen­trum viel mehr Entlastung als die Verlagerung der Grundschule“, argumentiert Fuchs.

Geht es nach dem Vereinschef, sollen dem Stadtrat also möglichst bald mehr als die zwei aktuellen Varianten zur Entscheidung vorgelegt werden, darunter auch die Vorschläge des SVU: Realschulbau an der Weinschenkstraße oder Verlagerung von maximal einem der drei Sportplätze auf die Erdbeerwiese.

Wie der BA auf diese Forderungen reagiert, bleibt abzuwarten. Laut Viertelchef Pascal Fuckerieder (SPD) präferiert das Gremium folgende Lösung: Auslagerung der Realschule auf das SVU-Gelände und Bau der Feuerwache am Pasinger Heuweg. Das sagte Fuckerieder bei der Bürgerversammlung.

Anträge der Schul-Initiative

Vier Anträge der Bürger­initiative (BI) „Unser Stadtteil – Unsere Schulen“ (USUS) wurden von der Bürgerversammlung Allach-Untermenzing beschlossen:

Die Zuteilungsverfahren für Plätze am Louise-Schroeder-­Gymnasium und an der Carl-Spitzweg-Realschule sollen überarbeitet werden. Das Ziel laut Antrag: „Die Kinder aus Nordallach sollen priorisiert aufgenommen werden, da für sie keine wohnortnahen weiterführenden Schulen zur Verfügung stehen.“

Die BI fordert, dass die aktuellen Planvarianten zur Entwicklung des Schulzentrums Pfarrer-Grimm-Straße dem Stadtrat vor der Sommerpause vorgelegt und die Planungen dann noch in das dritte Schulbauprogramm aufgenommen werden. Weitere Verzögerungen durch Standortprüfungen lehnt USUS ab. Matthias Beck vom Planungsreferat gab zu bedenken, dass die BAs 21 und 23 gefordert hätten, nach Alternativen für die neue Feuerwache zu suchen. Mit einer Vorlage für den Stadtrat sei erst nach den Sommerferien zu rechnen.

Eine weitere Infoveranstaltung zu den Schulplanungen hält die Bürgerversammlung Allach-Untermenzing auf USUS-Antrag zum jetzigen Zeitpunkt für überflüssig. Der BA 21 und die Obermenzinger Bürgerversammlung hatten erst kürzlich eine Präsenz-Veranstaltung gefordert.

Schließlich regt die BI an, den weiteren Planungs- und Bauprozess durch externe Mediatoren zu begleiten.

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