Das Ende einer im Viertel fest etablierten Institution - Untermenzinger Getränkemarkt muss schließen

Das kam für viele unerwartet: nach über 50 Jahren heißt es für den Getränkemarkt an der Ippenbergerstraße in Untermenzing Abschied nehmen. Wie es dazu kam ...
Untermenzing - Man kennt sich, duzt sich, fragt gegenseitig nach dem Wohlergehen und dem der Familie. Denn auch die kennt Roberto Mastrandrea nach Jahrzehnten in seinem Getränkemarkt an der Ippenbergerstraße 19. Vor 51 Jahren hat sein 2002 verstorbener Vater Francesco Mastrandrea dort in einer ehemaligen Garage ein Geschäft eröffnet, das bald zu einem Treffpunkt wurde. „Das ist eine Institution, die hier gewachsen ist“, sagt Robertos Frau Nina Mastrandrea mit Wehmut in der Stimme. Denn zum Jahresende muss der Laden schließen. Die Räume wurden gekündigt.

Untermenzing: Neue Eigentümerin hat andere Pläne für Getränkemarkt
Auslöser war ein Besitzerwechsel. Genau gesagt: Die bisherige Vermieterin ist verstorben, die Erbin hat nun andere Pläne mit der Immobilie. „Welche genau, wissen wir nicht“, berichtet der gekündigte Mieter. Ein Antrag liegt der Lokalbaukommission nicht vor. Sprecher Ingo Trömer verweist auf einen älteren Vorgang: „Anfang August wurde ein Bauantrag mit folgendem Betreff eingereicht: ‚Energetische Sanierung, Veränderung des Dachs, Abbruch einer Garage und Errichten eines Carports sowie einer Wohneinheit im Untergeschoss‘. Der Antrag wurde Mitte September zurückgezogen.“
Aus für Getränkemarkt Mastrandrea: Untermenzinger Familienbetrieb muss nach über 50 Jahren schließen
„Wir haben alles versucht, um im Stadtteil bleiben zu können“, sagt Mastrandrea. „Es gibt ja kaum noch Nahversorger hier im Viertel.“ Doch in Untermenzing sei nichts Passendes zu finden gewesen. Für den 52-Jährigen bedeutet das das Aus für seinen Familienbetrieb und einen persönlichen Neuanfang – als Teilhaber in einem Obermenzinger Getränkemarkt.
„Der Abschied fällt mir wahnsinnig schwer. Ich blicke zurück auf unzählige, jahrzehntelange Freundschaften.“ Kein Wunder: Er ist quasi in dem Laden aufgewachsen und einige der Kunden kommen bereits in der dritten Generation.
Quelle: www.hallo-muenchen.de