Vandalen am Münchner Hexenhäusl im Nymphenburger Park - Restaurierung notwendig

Unbekannte haben farbige Handabdrücke an einem historischen Gebäude im Nymphenburger Park hinterlassen. Die Beschädigung erfordert eine Restaurierung.
Nymphenburg - Das ist extrem dreist: Als „Andenken“ vermutlich an eine Kindergeburtstagsfeier im Prinzengarten im Nymphenburger Schlosspark haben Unbekannte am dortigen Hexenhäuschen Farbschmierereien hinterlassen, insbesondere neonfarbene Handabdrücke.
„Das war volle Absicht und ist definitiv Sachbeschädigung“, ärgert sich Heinrich Piening, stellvertretender Leiter des Restaurierungszentrums der Bayerischen Schlösserverwaltung.
Er und seine Kollegen müssen jetzt ein Restaurierungskonzept dafür ausarbeiten, wie die Farbe von den historischen Wänden aus dem Jahr 1799 möglichst ohne Folgeschäden entfernt werden kann. Das wird laut Experte weder einfach noch billig, denn die Farben sind abrieb- und abwaschfest.
Die Wand müsse bei der Farbentfernung wie ein historisches Gemälde behandelt werden. Piening rechnet mit Kosten von mindestens 1000 Euro.

„Die Eltern haben dort ihre Aufsichtspflicht verletzt und sind verpflichtet, sich nun zu melden und zum entstandenen Schaden zu stehen“, appelliert der Restaurator an die Verantwortlichen.
Polizeiliche Ermittlungen wären noch nicht eingeleitet worden, stünden aber im Raum. Ein Indiz könnte ein ebenfalls hinterlassener Zettel sein, auf dem Gäste zum dritten Geburtstag eines Kindes willkommen geheißen werden.
Der Prinzengarten ist offen zugänglich. „Er wird von Familien gerne als Ort für Picknicks und Kindergeburtstage genutzt“, sagt Heinrich Piening. Und das sei auch gestattet. Beschädigungen seien dabei bisher äußerst selten vorgekommen. „In der Regel halten sich die Besucher an die Parkordnung.“

ul/kko