Die Münchner Stadtbäche sind ein System aus ursprünglich natürlichen, später kanalisierten Seitenarmen der Isar. In der Innenstadt wurden viele von ihnen trockengelegt oder überbaut.
Lediglich im Englischen Garten oder in manchen Stadtteilen wie beispielsweise in der Au und im Glockenbachviertel fließen Teile der Bäche noch überirdisch. Über sie – beziehungsweise ihre Freilegung – wird in München immer wieder diskutiert.
Andrea Stadler-Bachmaier vom Bezirksausschuss Altstadt-Lehel hält eine baldige die Freilegung für sinnvoll, damit München „einen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel“ leistet.
Bereits 2019 stimmte die Stadtverwaltung einer Renaturierung des westlichen Stadtgrabens zu. Bei sieben anderen Bächen wurde eine Freilegung abgelehnt.
Über den Verein Greencity wurde schon 2017 eine Machbarkeitsstudie beauftragt (Hallo berichtete). Sie hat ergeben, dass die Renaturierung energieneutral vonstatten gehen könnte.
Momentan fließt das Wasser unter der Herzog-Wilhelm-Straße bis zur Joseph-Spital-Straße in etwa vier Metern Tiefe. Eine einfache Öffnung der Straße würde nicht ausreichen, um den Bach freizulegen.
Die Empfehlung des beauftragten Ingenieursbüro lautet daher: Das Wasser mit Hilfe von Turbinen oder Pumpen an die Oberfläche zu befördern, die der Stadtbach selbst antreibt.
Damit wäre die Frage der laufenden Kosten auf jeden Fall schon mal geklärt und einem Plätschern steht nichts im Wege. Denn Städte, durch die Bäche fließen, sind nicht nur für Touristen ein Magnet, sondern begünstigen auch ein besseres Stadtklima.
Sie sorgen für Kühlung und eine Art Frischluftschneise. Für venezianische Gondeln sind die Münchner Bäche allerdings vermutlich zu schmal.
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