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Die drei Geister der Weihnacht: Vergangenheit - So feierten die Königskinder wie König Ludwig II. Weihnachten

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Von: Ursula Löschau

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König Ludwig II. liebte Weihnachten und nächtliche Schlittenfahrten.
König Ludwig II. liebte Weihnachten und nächtliche Schlittenfahrten. © Neumann & Kamp Historische Projekte Bildarchiv

Geschenke, Verwandtenbesuche und Tannenbäume gehören heute einfach zu Weihnachten. Wie die Wittelsbacher früher das Fest feierten, verrät Autorin Christiane Böhm:

In die Kirche gehen, Verwandte besuchen und unterm bunt geschmückten Christbaum Geschenke austauschen: Was Weihnachten für viele Familien bis heute ausmacht, erlebten auch schon die Prinzen und Prinzessinnen aus dem Hause Wittelsbach zusammen mit ihren Eltern, Großeltern, Onkeln und Tanten.

*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Obwohl: Ein paar Unterschiede gab es schon, wie Christiane Böhm (56) im geheimen Wittelsbacher Hausarchiv recherchiert hat und in Hallo München verrät.

Christiane Böhm weiß auch, was König Ludwig II. sich als Kind zum Fest gewünscht hat.
Christiane Böhm weiß auch, was König Ludwig II. sich als Kind zum Fest gewünscht hat. © Ursula Löschau

Weihnachten bei der Königsfamilie: Welche Traditionen wurden schon bei den Wittelsbachern verfolgt?

„Jedes Kind hatte einen eigenen Christbaum, geschmückt in den jeweiligen Lieblingsfarben. Dazu wickelten die Prinzen und Prinzessinnen Bonbons in buntes Papier. An Lichtmess durften die Süßigkeiten dann abgeerntet werden“, erzählt die Autorin, die über das Leben der Kinder im bayerischen Königshaus ein Buch verfasst hat. Hallo verlost drei Exemplare des Buches.

Der Baum konnte dabei auch zum Problem werden: „Die Geschenke durften nur so groß sein, dass sie noch unter den jeweiligen Baum auf den Gabentisch passten“, berichtet Böhm. Deshalb blieb selbst Königskindern so mancher Wunsch verwehrt. Prinz Otto, der Bruder des späteren Königs Ludwig II., zum Beispiel soll einmal sehr enttäuscht gewesen sein, weil er zu Weihnachten kein Pferd bekam.

Ludwigs Wünsche reichten von einem „Messer mit vielen Klingen“ und „Bildern aus der Allerheiligenkirche“ über das „Modell einer Lokomotive mit Dampfbetrieb und Bremswagen“ bis hin zu einem „Bild von Jesus auf dem Ölberg“. Das sind einige Beispiele aus einem seiner Wunschzettel, der mit den Worten „wenn es nicht zu viel ist“ endet.

Weihnachten für Königskinder: Spielzeuge und Bilder beliebte Geschenke der Wittelsbacher

Wobei Spielsachen, Bücher und Bilder nach Böhms Recherchen damals wohl bei den meisten Kindern zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken zählten, und auch Königskinder mit ihren neuen Errungenschaften nicht immer sachgemäß und zur Freude aller hantierten.

So sollen die Prinzessinnen Wiltrud und Helmtrud, Töchter von König Ludwig III., einst Farbe und Stempel für Textildruck bekommen haben. „In einem unbemerkten Moment müssen sie in ihrem Kinderzimmer dann so ziemlich alles bedruckt haben, was aus Stoff war“, erzählt Christiane Böhm.

Wittelsbacher an Weihnachten als Paten für arme Kinder - Verwandtenbesuche auch an der Tagesordnung

Die Kinder der Wittelsbacher ließen sich aber nicht nur gerne beschenken, sie wollten zu Weihnachten auch anderen Freude machen. Allen voran Ludwig II.. „Er war der Weihnachtsfreak schlechthin“, weiß Böhm. „Und er beschenkte alle, angefangen beim königlichen Großvater bis zum Lohnkutscher. Vor dem Fest sah sein Zimmer aus wie ein Kaufhaus, voll von Geschenken für andere.“

Zudem war es bei der Wittelsbacher Familie üblich, zu Weihnachten arme Familien neu einzukleiden und zu beschenken. Die Prinzen und Prinzessinnen waren jeweils Pate für je ein armes Kind.

Noch heute sieht Schloss Nymphenburg zur Weihnachtszeit königlich aus.
Noch heute sieht Schloss Nymphenburg zur Weihnachtszeit königlich aus. © Bayerische Schlösserverwaltung

„Weihnachten selbst war dann ein großes Fest mit allen Familienmitgliedern“, fasst die Autorin aus der Au zusammen. Dazu gehörte mindestens ein Kirchgang an Heiligabend wie auch an den Feiertagen. „Und dann besuchte man die Verwandten“, zum Beispiel in der Residenz, in Schloss Nymphenburg oder auf dem Land. Ludwig II. feierte Weihnachten am liebsten auf Schloss Hohenschwangau.

Wie man Weihnachten im Krankenhaus feiert, erklärt ein Bereichsleiter von Notfallzentren für Krankenhäsuer hier. Und wie kleine Roboter in Zukunft Weihnachten erleichtern können, erklärt Sha He hier.

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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