1. tz
  2. München
  3. Stadt
  4. Hallo München

Nach „Westend Kiez“: Was heuer beim „Sommerprojekt Kazmairstraße“ geplant ist

Erstellt:

Von: Daniela Borsutzky

Kommentare

Sylvia Hladky will die Kazmairstraße  – im Abschnitt zwischen Ligsalz- und Ganghoferstraße – in eine Allee verwandeln. Mit Bäumen in Trögen, ähnlich wie am Pasinger Marienplatz.
Sylvia Hladky will die Kazmairstraße – im Abschnitt zwischen Ligsalz- und Ganghoferstraße – in eine Allee verwandeln. Mit Bäumen in Trögen, ähnlich wie am Pasinger Marienplatz. © Sebastian Obermeir

Nach dem „Westend Kiez“ soll nun mit dem „Sommerprojekt Kazmairstraße“ das nächste Nachhaltigkeitsprojekt im Westend erprobt werden. Was geplant ist:

Westend ‒ Yogastunden am Morgen, Musik am Sonntag oder mal eben ein E-Lastenrad ausleihen: Im vergangenen Sommer wurden aus den Parkplätzen an der Schießstättstraße zweieinhalb Monate lang Freiflächen. Beim Experiment „Westend Kiez“ hat die Münchner Initiative für Nachhaltigkeit (MIN) Impulse für die Verkehrswende erprobt. Jetzt bewirbt sich Initiatorin Sylvia Hladky mit dem „Sommerprojekt Kazmairstraße“ für den diesjährigen Mobilitätskongress.

Ihre Vision: Mehr Grün im Westend, bessere Luftqualität sowie Freiraum für die Bewohner zu schaffen und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken. Um ein „Bild einer Allee“ zu erzeugen, will Hladky heuer im Abschnitt zwischen Ligsalz- und Ganghoferstraße 17 Parkplätze umwandeln: Zum einen sollen dort Bäume aufgestellt, zum anderen Lieferzonen und Kurzzeitparkplätze eingerichtet werden.

Sommerprojekt Kazmairstraße: Bäume in Trögen geplant

In diesem Jahr steht die Klimaanpassung im Fokus, erklärt die Münchnerin: „Bäume sind das beste Mittel für eine Kühlung.“ Wissenschaftlich begleitet durch ein „umfangreiches Messprogramm“ sollen verschiedenste Erkenntnisse gewonnen werden: Eignet sich ein Pflaumenblättriger Weißdorn als Stadtbaum? Welche Gattung wächst besser auf der Nord-, welche auf der Südseite der Straße? Wie viel Verdunstungsleistung bringen die Gehölze? Wie hoch ist der Wasserbedarf?

Weil ein Entsiegeln der Straße zu lange dauern würde, sollen rund drei bis vier Meter hohe Bäume in Trögen – ähnlich wie am Pasinger Marienplatz – die Straße begrünen. Anvisiert ist ein Zeitrahmen von Juni bis Mitte September. „Am liebsten wäre es mir aber, wenn die Bäume ein Jahr bleiben dürfen, damit die Menschen den Vegetationswechsel erleben. Und sie danach eingepflanzt werden.“

So ähnlich stellt sich Hladky ein Endergebnis für die Kazmairstraße vor.
So ähnlich stellt sich Hladky ein Endergebnis für die Kazmairstraße vor. © Andreas Schwarzbauer

Sommerprojekt Kazmairstraße: Lieferzonen und Kurzzeitparken für die Zukunft?

Im zweiten Teil des Projekts könnte das Nutzerverhalten von Autofahrern getestet werden. Erste Umfragen hätten ergeben, dass anliegende Gewerbetreibende tagsüber an Lieferzonen sowie Kurzzeitparkplätzen interessiert wären. Nach Geschäftsschluss könnten dann Anwohner die Stellplätze nutzen. „Wir sehen das als Chance um Auszuprobieren.“

Hladky sieht die Aktion wieder als „Wegbereitung“. Das Ziel sei, möglichst bald einen sogenannten Superblock, also ein verkehrsberuhigtes Quartier im Viertel umzusetzen. Der Bezirksausschuss hat dem grundsätzlichen Konzept für die Kazmairstraße zugestimmt. Hladky hofft, bis spätestens Mitte März eine positive Entscheidung des Mobilitätsreferats zu erhalten.

Münchner Mobilitätskongress

Das Mobilitätsreferat richtet von Sonntag, 3., bis Dienstag, 5. September, den städtischen Mobilitätskongress aus. In diesem Rahmen haben Bürger die Gelegenheit, innovative Projekte und Konzepte direkt vor ihrer Haustür umzusetzen. Der Stadtrat hat für die Förderung der Ideen 200 000 Euro zur Verfügung gestellt. Infos und Bewerbung bis 9. Februar unter www.muenchenunterwegs.de/angebote/konzepte-gesucht.

Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.

Auch interessant

Kommentare