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Bezirksausschuss will Fußgängerzonen und einen Superblock im Viertel

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Von: Daniela Borsutzky

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Unter anderem in der Heimeranstraße, im Abschnitt zwischen Anglerstraße und Heimeranplatz, will der BA Schwanthalerhöhe eine Fußgängerzone.
Unter anderem in der Heimeranstraße, im Abschnitt zwischen Anglerstraße und Heimeranplatz, will der BA Schwanthalerhöhe eine Fußgängerzone. © Celina Nietzel

Im Westend soll die Verkehrswende mit Superblocks und dezentralen Fußgängerzonen angepackt werden. Nicht jeder im BA ist begeistert...

Westend ‒ Seit 2020 finden im Westend verschiedene „Sommerexperimente“ statt. Dabei wurden in einzelnen Straßen temporär verkehrsberuhigende Maßnahmen ausprobiert. Jetzt will sich die Mehrheit im örtlichen Bezirksausschuss nicht mehr mit halben Sachen begnügen und hat sowohl dezentrale Fußgängerzonen als auch einen sogenannten Superblock im Viertel beantragt.

Auf Initiative von BA-Chefin Sybille Stöhr (Grüne) haben ihre Fraktion sowie Linke und ÖDP zwei Anträge gestellt, die darauf zielen, die Verkehrswende voranzutreiben. Zum einen wurde beantragt, dezentrale Fußgängerzonen in drei Straßenabschnitten auszuweisen: In der Heimeranstraße im Bereich zwischen Anglerstraße und Heimeranplatz, in der Sandtnerstraße als Erweiterung des Georg-Freundorfer-Platzes und in der Schwanthaler- zwischen Schießstätt- und Parkstraße.

Dezentrale Fußgängerzonen im Westend: Antrag trotz Gegenwind behauptet

CSU-Sprecher Uwe Trautmann zeigte sich nicht überzeugt, besonders in Hinblick auf die Sandtnerstraße: „Wir hatten erst jubelnd beschlossen, dass hier ein Mobilitätspunkt hinkommt. Das macht jetzt keinen Sinn.“ SPD-Sprecherin Ulrike Boesser ging es „ähnlich“. Auch kritisierte sie, dass in dem Antrag keine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen ist. Bezüglich der Heimeranstraße gab sie zu bedenken, dass noch unklar sei, wie es dort mit der ehemaligen Strobel-Fabrik weitergehe.

Mehrheitlich konnten sich die Antragssteller dennoch behaupten. Ob dort jeweils Fußgängerzonen theoretisch umgesetzt werden könnten, kann das Mobilitätsreferat (MOR) noch nicht beantworten. Sprecherin Sarah Kellermann erklärt auf Hallo-Nachfrage, dass die Einzelfälle geprüft werden müssten.

Und die Antragsteller wollen mehr: Zum anderen soll ein Superblock nach dem Vorbild Barcelonas installiert werden – und zwar im Karree Kazmair-, Ganghofer, Schwanthaler- und Schießstättstraße. Dort will man statt Durchgangsverkehr Fußgängern und Radlern Vorrang einräumen, „damit neue Orte für soziale Begegnungen geschaffen werden können“, wie es im Antrag heißt.

Dezentrale Fußgängerzonen im Westend: Superblocks argwöhnisch betrachtet

Uwe Trautmann war wieder argwöhnisch, ihm war „nicht genau beschrieben, was gewollt ist“. Auch Ulrike Boesser bekundete ihre Skepsis: „Superblock ist ein Schlagwort, das einfach so hingeworfen wird“. Es gebe auch Miniblocks und verschiedenste Abstufungen. Letztlich setzten sich die Antragsteller, die „ein Zeichen setzen wollten“, auch diesmal durch – der Antrag wurde mehrheitlich angenommen.

MOR-Sprecherin Sarah Kellermann erklärt dazu, dass „mit Blick auf die hiesigen Besonderheiten für München angepasste Lösungen entwickelt werden.“ Derzeit arbeite die Verwaltung an einem Grundsatzbeschluss und wähle erste Aktionsräume für ein Pilotprojekt.“

Dezentrale Fußgängerzonen

Mehrere dezentrale Fußgängerzonen außerhalb der Altstadt gibt es laut MOR bereits: Beispielsweise den Rudi-Hierl-Platz in der Maxvorstadt, die Weißenburger Straße zwischen Rosenheimer und Weißenburger Platz, den Genoveva-Schauer-Platz beziehungsweise die Steinstraße in Haidhausen, den Rainer-Werner-Fassbinder-Platz in Neuhausen-Nymphenburg, den Willy-Brandt-Platz oder den Platz der Menschenrechte in Riem.

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