Auf einer 700 Quadratmeter großen Fläche entsteht derzeit ein Duft-Tast-Garten mit inklusivem Spielbereich. So sind drei Sitzbänke und fünf Hochbeete, die sowohl für Personen mit eingeschränkter Sehfähigkeit als auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind, angedacht. Das Bepflanzungskonzept legt den Fokus auf eine Erlebbarkeit durch Geruch- und Tastsinn. Infotafeln liefern in kontrastreicher Druck- und Brailleschrift Erläuterungen zu den Pflanzen. Ein Quellbrunnen wird ein zusätzliches tastbares und akustisches Element.
Ein Summstein und eine Klangsäule im inklusiven Spielgarten bieten Sinneserfahrungen für die Ohren. Mit dem Rollstuhl unterfahrbare Sandtische und Wasserrinnen sowie ein einfach zu bedienender Wasserspender ergänzen das Angebot des Fühlens. Für die Motorik ist ein Karussell vorgesehen, welches für Rollstuhlfahrer geeignet und durch einen Fallschutz aus Kunststoffbelag entsprechend anfahrbar ist. Eine Sandfläche mit Spielhütte und Wipptiere aus Holz ergänzen das Angebot. Zudem befinden sich in dem Teilbereich zwei Sitzmöglichkeiten.
Dass der neue Garten inklusiver wird, bewertet Bernhard Claus vom BBSB als sehr positiv. Auch dadurch verspricht er sich eine intensivere Nutzung als bisher.
Und auch im Ostteil wird aufgehübscht: Der Froschteich oberhalb des Rhododendrontals wird ab Oktober saniert. Wegen der undichten Teichfolie ist kaum Wasser vorhanden, das Holzpodest in die Jahre gekommen. Laut einem Gutachten beherbergt der Teich daher auch keine Amphibien mehr.
Beim Neubau soll sich durch unterschiedlich tiefe Wasserzonen und abwechslungsreiche Bepflanzung im und am Wasser die ökologische Vielfalt verbessern. Das Holzpodest wird durch Pflasterbelag und Winkelstützmauern ersetzt. Auf zwei Sitzbänken kann man zum Teich oder ins Grüne blicken. Im Frühjahr 2023 soll alles fertig sein, auch der neue Blinden- und Inklusionsgarten.
Bereits seit Anfang August saniert das Baureferat die Wege im Westpark – zum Unmut einiger Parkbesucher. Denn der derzeitige Rollsplit auf den Wegen erschwere das Radeln und manche Inlineskaten fast unmöglich. Geplant ist, die Wege in ihren Urzustand zur Zeit der Gartenbau-Ausstellung zu versetzen. Laut Baureferat seien „die Wegedecken aktuell noch nicht endgültig fertiggestellt. Aus bautechnischen Gründen muss das lose Material für einige Zeit auf der Fläche verbleiben.“ Nach einigen Wochen werde es abgekehrt und die Wegeoberfläche wieder fest.
Für die Internationale Gartenbau-Ausstellung (IGA) im Jahr 1983 wurde eine ehemalige Kiesgrube in den Westpark verwandelt. Große Teile des Geländes gehörten einst dem Bauunternehmen Leonhard Moll. Oberhalb des östlichen Teils liegt der Mollsee. Entworfen hat den Park der Münchner Landschaftsarchitekt Peter Kluska († 28. Oktober 2020), der sich dabei an der Landschaft des Voralpenlandes orientierte.
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