Das vernichtende Urteil der 812 Radler, die an der Studie teilgenommen haben: 86 Prozent von ihnen bewerten die Qualität der Räumung als schlecht oder sogar sehr schlecht. Viele Wege seien „auch Stunden oder gar Tage“ nach dem letzten Schneefall nicht sicher befahrbar.
68,5 Prozent sehen zudem keine Verbesserung zu den vergangenen Wintern. Ein insofern aussagekräftiges Urteil, als dass die Hälfte der Umfrageteilnehmer laut ADFC München Dauerradler sei. Alleine unter den Befragten sei es aufgrund von Spurrillen und Glatteis zu 86 Unfällen gekommen.
„Die Stadt muss deutlich stärkere Anstrengungen unternehmen, um die Radwege zeitnah von Schnee und Eis zu befreien“, sagt Andreas Schön, ADFC-München-Vorstand. Seine Forderungen: Statt von der Stadt festgelegte Winterhauptrouten, die den meisten Radfahrern „völlig unbekannt“ seien, sollten die Routen mit dem meisten Radverkehr vorrangig geräumt werden.
Mittelfristig solle das ganze Radvorrangnetz vorrangig bedient werden. Außerdem müsse der Service des Winter-Telefons (089/23361201), bei dem man Kritik äußern kann, besser kommuniziert werden.
„Wir verstehen die Ergebnisse der Umfrage als hilfreichen Impuls, den Winterdienst weiter zu optimieren“, sagt Jeanne-Marie Ehbauer, Leiterin des Baureferats. Man werde die genannten Punkte nochmal genauer mit dem ADFC anschauen und besprechen.
„Wenn es uns finanziell möglich ist, werden wir die Fahrradschilder erneuern und auch die Räumungsrouten überdenken“, so Ehbauer.
Patricia Stücher
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