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ADFC München mit massiver Kritik am Münchner Winterdienst auf Radwegen

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Ein Radfahrer mit einem Kind im Kindersitz fährt bei Winterwetter in München auf einem Radweg.
Wie steht es um die Radwege im Winter in München? Der ADFC findet deutliche Worte. (Symbolbild) © Simon Sachseder/dpa

Münchner Fahrradfahrer kritisieren die schlecht geräumten Fahrradwege im Winter. Was der ADFC von der Stadt fordert und wie diese reagiert

München ‒ Der Frühling steht in den Startlöchern und trotzdem gibt es Gesprächsbedarf zum Winter. Genauer gesagt darüber, wie die Landeshauptstadt die Radwege geräumt hat. Dazu hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) München im Januar und Februar eine Online-Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse hat er nun dem Baureferat vorgelegt und Verbesserungen gefordert.

Schlecht oder sehr schlecht: Die Gründe für die schlechte Bewertung der Räumungsqualität auf Münchens Radwegen im Winter

Das vernichtende Urteil der 812 Radler, die an der Studie teilgenommen haben: 86 Prozent von ihnen bewerten die Qualität der Räumung als schlecht oder sogar sehr schlecht. Viele Wege seien „auch Stunden oder gar Tage“ nach dem letzten Schneefall nicht sicher befahrbar.

68,5 Prozent sehen zudem keine Verbesserung zu den vergangenen Wintern. Ein insofern aussagekräftiges Urteil, als dass die Hälfte der Umfrageteilnehmer laut ADFC München Dauerradler sei. Alleine unter den Befragten sei es aufgrund von Spurrillen und Glatteis zu 86 Unfällen gekommen.

Was fordert der ADFC von der Stadt?

„Die Stadt muss deutlich stärkere Anstrengungen unternehmen, um die Radwege zeitnah von Schnee und Eis zu befreien“, sagt Andreas Schön, ADFC-München-Vorstand. Seine Forderungen: Statt von der Stadt festgelegte Winterhauptrouten, die den meisten Radfahrern „völlig unbekannt“ seien, sollten die Routen mit dem meisten Radverkehr vorrangig geräumt werden.

Andreas Schön vom ADFC.
Andreas Schön vom ADFC München © Patricia Stücher

Mittelfristig solle das ganze Radvorrangnetz vorrangig bedient werden. Außerdem müsse der Service des Winter-Telefons (089/23361201), bei dem man Kritik äußern kann, besser kommuniziert werden.

„Wir verstehen die Ergebnisse der Umfrage als hilfreichen Impuls, den Winterdienst weiter zu optimieren“, sagt Jeanne-Marie Ehbauer, Leiterin des Baureferats. Man werde die genannten Punkte nochmal genauer mit dem ADFC anschauen und besprechen.

„Wenn es uns finanziell möglich ist, werden wir die Fahrradschilder erneuern und auch die Räumungsrouten überdenken“, so Ehbauer.

Patricia Stücher

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