Neuartiges Wohnprojekt für junge Wohnungslose in München eröffnet

Neues Projekt für wohnungslose Menschen in München: In dem Wohnprojekt an der Dantestraße können junge Erwachsene unterkommen, die aus verschiedenen Gründen keine Wohnung finden.
In München existiert seit heute ein neuartiges Wohnprojekt - speziell für junge wohnungslose Menschen.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy und Thomas König, Regionalleiter des Internationalen Bundes Region Südbayern, haben die Räume in der Dantestraße eröffnet.

Neues Projekt in München - Wohnungen für junge Wohnungslose an der Dantestraße eröffnet
Junge Menschen, die noch über kein Einkommen verfügen, aus der stationären Jugendhilfe kommen oder aus andern Gründen nicht bei den Eltern leben können, hätten es in München extrem schwer eine Wohnung zu finden.
„Deswegen hat der Stadtrat beschlossen, neue Wohnprojekte speziell für diese Zielgruppe aufzubauen. Das Wohnprojekt in der Dantestraße 18 ist nun die erste Einrichtung dieser Art“, erklärt Schiwy.
In diesem Wohnprojekt können junge Erwachsene aufgenommen werden, die erst noch eine schulische bzw. berufliche Perspektive entwickeln müssen. In den bestehenden Einrichtungen und Projekten ist eine Teilnahme etwa an einer schulischen oder beruflichen Ausbildung Voraussetzung für eine Aufnahme.
In Kürze werde auch ein zweites Projekt in der Kistlerhofstraße 144 mit jungen wohnungslosen Erwachsenen belegt.
Wohnprojekte wie die Dantestraße und die Kistlerhofstraße haben laut Stadt München folgende drei Zielgruppen im Blick:
- Junge Menschen in der Wohnungslosigkeit: Zum 31. Mai 2022 waren noch 267 junge Menschen im Sofortunterbringungssystem untergebracht. Diese jungen Menschen sind die Hauptzielgruppe, weil der Betreuungsschlüssel in ihren aktuellen Unterkünften (Notquartiere, Beherbergungsbetriebe etc.) für eine intensive sozialpädagogische Begleitung und Betreuung nicht ausreicht und sie in großen Unterkünften mit vielen alleinstehenden Erwachsenen leicht „verlorengehen“ können.
- Junge Menschen in unsicheren Wohnverhältnissen: In München gibt es eine sich stetig wechselnde Zahl von wohnungslosen jungen Menschen, die in prekären Wohnverhältnissen bzw. privaten Notquartieren oder als sogenannte Couchsurfer bei wechselnden Freunden und Bekannten leben.
- Junge Erwachsene in der stationären Jugendhilfe: Im Jahr 2015 wurden rund 5.000 minderjährige Flüchtlinge durch das Stadtjugendamt in Obhut genommen. Bei über 80 Prozent der jungen Menschen lag deren durchschnittliches Alter zum Zeitpunkt des Ankommens bei 17 Jahren. Diese jungen Menschen sind nun über 21 Jahre, aber leben zum großen Teil in stationären Einrichtungen der Münchner Jugendhilfe. Sie sind aber natürlich junge Erwachsene, die irgendwann selbstständig leben möchten.
„Junge Erwachsene, die ihr Elternhaus verlassen (müssen) oder nach der stationären Jugendhilfe keine Wohnung finden konnten und noch nicht auf eignen Füßen stehen, brauchen eine Betreuung, die sie in den Notunterkünften für Erwachsene nicht erhalten können“, sagt Georg Hiebl, Betriebsleiter IB-Wohnungslosenhilfe Bayern.
Das neue Projekt an der Dantestraße biete jungen Menschen nun ein sicheres Zuhause in einem gewaltfreien Umfeld.
Die sozialpädagogische Betreuung übernimmt der Internationale Bund e.V. Die Einrichtungsleitung schließt mit den jungen wohnungslosen Erwachsenen befristete Mietverträge nach ab.
Das Wohnprojekt umfasst insgesamt maximal 51 Plätze in 19 Einzel- und 16 Doppel-Appartements mit kleiner Küche, Sanitärbereich und Balkon.
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