Hochwasserschutz: Ein Plan für die Würm

Für die Würm werden Pläne zum Schutz vor Hochwasser gemacht, als Vorbild soll dabei die Isar dienen. Worauf besonders Rücksicht genommen wird:
München-West ‒ Die Würm soll hochwassersicher werden. Das hat der Bauausschuss des Stadtrats beschlossen. „München könnte bei einem extremen Hochwasser an der Würm von Überschwemmungen betroffen sein. Dagegen wollen wir uns noch besser wappnen“, erklärt Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer. Hohe Pegelstände an der Würm hätten in der Vergangenheit bereits zu erheblichen Schäden in bebauten Gebieten geführt, ergänzt Stefan Homilius vom Wasserwirtschaftsamt.
Berechnungen zeigten, dass bei einem Jahrhunderthochwasser mehr als 100 Gebäude überflutet wären, darunter das Pasinger Klinikum, drei Kindergärten und die Kirche Mariä Geburt. Davon war die Würm zwar bisher noch nicht betroffen, aber fünfmal lag der Pegelstand in Obermenzing in den vergangenen 25 Jahren bei über einem Meter.
Stadt und Wasserwirtschaftsamt wollen nun gemeinsam ein Hochwasserschutzkonzept für den Fluss erarbeiten. Dabei sollen auch der Bedarf an Erholung am Fluss sowie der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt Berücksichtigung finden. Eine Spielinsel in der Würm wird es aber nicht geben.
Flachere Ufer als Lösung
Vorbild ist der Isarplan. In dessen Rahmen brachen Stadt und Freistaat zwischen 2000 und 2011 die Uferbefestigungen aus Beton auf, erweiterten das Flussbett und flachten die Ufer ab. Dadurch verbesserten sie nicht nur den Hochwasserschutz, sondern machten die Isar auch zugänglicher. Deiche wurden verstärkt und erhöht. Im Wasser wurden Kiesbänke angelegt und Wassersteine platziert. Auf diese Weise entstanden neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Flachere Ufer, ein breiteres Flussbett und Hochwasserschutzwände seien auch an der Würm denkbar, verrät Homilius. Aber zunächst werde das Wasserwirtschaftsamt einen Vorentwurf mit unterschiedlichen Varianten erarbeiten. Die konkrete Planung könne in vier bis fünf Jahren beginnen. Besondere Herausforderungen seien dabei die beengten Platzverhältnisse und die fehlende Grundstücksverfügbarkeit. Denn anders als an der Isar befinde sich der Großteil der angrenzenden Flächen nicht in städtischer Hand. Erschwerend komme noch hinzu, dass viele Brücken und Wehranlagen unter Denkmalschutz stünden.
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