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Zecken-Gefahr in München: RKI weist Stadt als FSME- Risikogebiet aus ‒ Wie sich die Menschen schützen können

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Von: Jonas Hönle

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Eine Zecke auf einer Hand.
Der Frühling steht bevor, und damit für viele Menschen auch mehr Zeit in der Natur. Nun hat das RKI München als Risikogebiet ausgewiesen, in denen Menschen vor Zeckenstichen besonders auf der Hut sein sollten. © Bernd Weißbrod/dpa

Gefahr vor Zecken in München: Das RKI weist die Stadt als Risikogebiet der Hirnentzündung FSME aus. Die Tier können auch Lyme-Borreliose übertragen.

München ‒ Der Frühling steht bevor und mit steigenden Temperaturen erhöht sich auch die Gefahr vor Zecken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat nun die Stadt München als Risikogebiet für die meist von den Blutsaugern übertragene Hirnentzündung FSME aufgenommen.

Damit seien nun knapp 180 Kreise bundesweit als Risikogebiete ausgewiesen. Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen, arbeiten oder sich dort aus anderen Gründen aufhalten und dabei ein Risiko für Zeckenstiche haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine FSME-Impfung.

München ist jetzt FSME-Risikogebiet - RKI warnt vor Zecken-Gefahr

FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das Risiko einer schweren Erkrankung ist bei Menschen über 60 Jahren deutlich erhöht.

Den zuverlässigsten Schutz vor FSME biete die Impfung, schreibt das RKI. Da FSME-Viren bereits bei Beginn des Saugakts in den Menschen kämen, müssten sie umgehend entfernt und die Wunde desinfiziert werden. Späteres Absuchen des Körpers und Herausziehen von Zecken schütze wenig.

Auch die Johanniter empfehlen Menschen, die in Risikogebieten wohnen oder Urlaub machen, ihren Impfschutz schon jetzt zum Saisonauftakt zu überprüfen.

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Für den Aufbau des Impfschutzes gegen FSME sind drei Impfungen nötig. Die zweite Impfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten. Etwa zwei Wochen danach besteht für einige Monate der Schutz.

Um die Immunisierung abzuschließen, ist eine dritte Impfung nach neun bis zwölf Monaten nötig. Der Schutz besteht dann für mindestens drei Jahre.

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Zecken übertragen auch Erreger für Lyme-Borreliose - Johanniter geben Tipps zum Schutz

Zecken können zudem auch die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen, was oft erst Stunden nach Beginn des Saugakts erfolgt. Sie ist laut RKI wesentlich häufiger und komme deutschlandweit vor. Erstes Symptom ist oft eine größer werdende Rötung um die Einstichstelle herum, später können Nerven, Gelenke und Herz von den Bakterien befallen werden.

Laut Mitteilung der Johanniter beginnen Zecken bereits ab Temperaturen von 8 Grad Celsius mit der Suche nach einem Wirt. Je wärmer es wird, desto größer sei das Risiko eines der Spinnentiere aufzusammeln.

Der Kontakt mit den Zecken sollte daher möglichst vermieden werden. Die Tiere halten sich vor allem in Wäldern, hohem Gras, Gebüsch oder feuchtem Laub auf.

Anders als viele Menschen glauben, lassen sie sich nicht von Bäumen fallen, sondern werden abgestreift oder klettern von unten auf Tiere oder Menschen. Zum Schutz gegen einen Stich sollte man Gebüsch und hohes Gras meiden. Geschlossene, lange Kleidung kann verhindern, dass eine Zecke an den Körper gelangt.

„Nach dem Aufenthalt in der Natur sollte man die Kleidung komplett ablegen und den Körper gründlich absuchen. Das gilt insbesondere für Kinder, die sich bevorzugt draußen aufhalten“, erklärt Thomas Fuchs, Leiter der Erste-Hilfe-Ausbildung bei am Johanniter-Campus in München. „Zecken bevorzugen warme Körperregionen wie Achselhöhlen, Kniekehlen, den Hals oder den Kopf“.

Zecken mit Pinzette entfernen und nicht mit Klebstoff ersticken

Ein Zeckenstich sei jedoch kein Grund zur Panik. „Vor Borreliose schützt man sich am besten, indem man die Zecke zügig entfernt“, so Thomas Fuchs. „Die Erreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangen 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde.“

Idealerweise hebelt man die ungebetenen Gäste mit einer Pinzette oder mit einem speziellen Instrument zur Zeckenentfernung heraus. Hierzu fasst man die Zecke möglichst nah der Haut im Kopfbereich und zieht sie vorsichtig und gerade heraus. Im Anschluss muss die kleine Wunde an der Stichstelle desinfiziert werden.

In keinem Fall sollte man versuchen, die Zecke mit Klebstoff, Öl oder anderen Mitteln zu ersticken, da das Tier im Todeskampf vermehrt Flüssigkeit absondert und die Gefahr einer Infektion dadurch nur steigt.

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