Demonstrationen gegen Münchner Sicherheitskonferenz in der Innenstadt ‒ Polizei nimmt mehrere Personen fest

Am Samstag kam es zu Protesten gegen die Münchner Sicherheitskonferenz und zu einer Versammlung zum rassistischen Anschlag von Hanau. Die Polizei zieht Bilanz.
Am Samstag kam es in der Münchner Innenstadt zu mehreren Demonstrationen gegen die 58. Sicherheitskonferenz und zu einer Versammlung zum rassistischen Anschlag von Hanau. Die Proteste verliefen weitgehend friedlich und mit nur wenigen Zwischenfällen. Die Polizei hat jedoch insgesamt vier Personen festgenommen und auch den Schlagstock eingesetzt.

Demonstrationen gegen Münchner Sicherheitskonferenz in der Innenstadt
Laut Bericht des Polizeipräsidium München sind etwa 1600 Gegner der Sicherheitskonferenz durch die Münchner Innenstadt gezogen und haben auf dem Marienplatz demonstriert. Kurzzeitig musste die Demo gestoppt werden, da einige Teilnehmer Bengalos gezündet hatten. Ansonsten sei der Protest friedlich geblieben.
Angemeldet wurde der Demonstrationszug vom Stachus zum Marienplatz von dem „Aktionsbündnis gegen die Nato-Sicherheitskonferenz“. Neben dem Protestzug gab es auch einige kleinere stationäre Veranstaltungen. So trafen sich etwa 200 Gegner der Sicherheitskonferenz für eine Menschenkette auf dem Karlsplatz - sie war ebenfalls angemeldet von dem Aktionsbündnis. Auf dem Odeonsplatz demonstrierten weniger als 200 Menschen unter dem Titel „Frieden für die Ukraine“.
Wie die Polizei berichtet, kam es im Zuge der Proteste am Samstag zu vier Festnahmen: Ein 49-jähriger Münchner störte sich bei Siko-Demo am Marienplatz offensichtlich an einer Polizei-Kamera und drückte diese weg. Im Verlauf eines Handgemenges riss er dazu mehrfach an der Kamerastange.
Als sich weitere Versammlungsteilnehmer mit ihm solidarisierten, kam es zu einem Gerangel mit den Beamten. „Hierbei musste auch der Schlagstock, hauptsächlich zum Schieben und Drücken, eingesetzt werden“, heißt es im Polizeibericht. Der Münchner wurde vorläufig festgenommen und muss nun mit einem Strafverfahren wegen tätlichen Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte rechnen.
Bei der Abschlusskundgebung am Marienplatz schlug eine 31-Jährige aus Stuttgart mit einer Holzstange gegen den Kopf eines Polizisten. Sie wurde ebenfalls vorläufig festgenommen und muss sich nun unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.
Versammlung zum rassistischen Anschlag von Hanau
Bei der Versammlung zum rassistischen Anschlag von Hanau vor zwei Jahren nahm die Polizei am Königsplatz zwei Männer fest, die am Nachmittag Straftaten begangen hatten. Bei ihnen handelte es sich um einen 36-Jährigen mit Wohnsitz im Bereich Bad Tölz und einen 20-Jährigen mit Wohnsitz im Bereich Traunstein, wie es weiter hieß. Dem 36-Jährigen wird Beleidigung von Polizeibeamten vorgeworfen. Der 20-Jährige habe einen Polizisten mit der Faust in den Bauch geschlagen. Er wird wegen eines tätlichen Angriffs von Vollstreckungsbeamten angezeigt.
Als die Versammlung sich später wie angemeldet in Bewegung setzte, kam es in der Luisenstraße zu einem weiteren Zwischenfall. Dort wurden Polizeibeamte von Demonstranten gegen einen Bauzaun gedrückt und leicht verletzt. Ein 20-jähriger Versammlungsteilnehmer schlug auch mit einer Fahnenstange nach einem Polizisten. Um sich aus der Situation zu befreien, setzten die Beamten auch hier den Schlagstock ein und nutzen auch Pfefferspray.
Der Leiter der Versammlung konnte in Zusammenarbeit mit der Polizei die Situation letztendlich beruhigen. Anschließend setzte der Demonstrationszug seinen Weg weiter fort.
Später wurde der 20-Jährige am Hauptbahnhof München festgenommen. Ein Begleiter versucht dies zu verhindern, weshalb die Polizisten erneut den Schlagstock einsetzten.
Im weitern Verlauf des Abends griff ein 44-Jähriger aus dem Landkreis Erding mehrere Beamte an der Luitpoldbrücke an und beleidigte sie. Der Mann war stark alkoholisiert und wurde vorläufig festgenommen.
Quelle: www.hallo-muenchen.de