Müll-Flut in Neuried - Kommen jetzt Kameras?

In Neuried sind die Wertstoffcontainer maßlos überfüllt. Neurieder Bürger bringen Kameras ins Spiel, die überwachen sollen, wer die Gemeinde verschmutzt.
Vollgestopfte Öffnungen, Müllhaufen am Boden: Die Probleme mit überfüllten Wertstoffcontainern in Neuried reißen nicht ab. Im Gegenteil: „Die Verpackungsflut ist seit der Pandemie massiv gestiegen“, wettert auch Bürgermeister Harald Zipfel (SPD). Es sei aber kein Problem, das nur Neuried betreffe: „Das bekommen auch andere Kommunen kaum in den Griff.“
Eine Idee, das zu ändern, haben Neurieder Bürger jetzt ins Spiel gebracht: Kameras – oder zumindest Attrappen – an den Inseln anbringen. Zipfel kann dem nichts abgewinnen: „Das geht gar nicht!“ Der Bayerische Datenschutzbeauftragte habe so etwas abgelehnt, außer an sozialen Brennpunkten oder wenn Gefahr im Verzug ist.
Überfüllte Wertstoffcontainer: Können Kameraattrappen helfen?
FDP-Gemeinderat Luis Sanktjohanser sieht weitere Probleme: „Selbst eine Attrappe kostet die Gemeinde viel Geld. Und wenn auffällt, dass die Kamera nicht echt ist, verpufft der Effekt.“ Vielleicht würde Müll dann sogar einfach dorthin geworfen, wo nicht gefilmt wird.
Immer wieder diskutiert wird auch, den Wertstoffhof länger zu öffnen. Das geht laut Zipfel aber nur, wenn das Gelände nicht mehr vom Bauhof mitgenutzt wird. Zwar gebe es einen Entwurf zur Teilung, „aber dafür muss der Bauhof umgebaut werden, um Platz zu schaffen – Kosten 400 000 Euro“. Die Umgestaltung des Wertstoffhofs koste noch einmal 600 000 Euro.
Untätig sei man aber nicht gewesen, sagt Zipfel. So kommen die Müllfahrzeuge inzwischen nicht dienstags, sondern direkt nach dem Wochenende. Und im Würmtal stellt man jetzt Schilder auf, um die Leute auf den Schutz der Umwelt aufmerksam zu machen.