Bau-Perspektiven für den Landkreis München ‒ Die Jahresvorschau 2023 für Neuried

Wie steht es um Neuried im Jahr 2023? Hallo hat mit dem Bürgermeister Harald Zipfel Memory gespielt und sich zur Zukunft Auskunft geben lassen.
Neuried ‒ Weiterwachsen – das könnte 2023 das Motto für Neuried sein. An allen Ecken und Enden wird gebaut: Am Campus Neuried ziehen weitere Firmen ein. Die ersten Häuser am südlichen Maxhofweg wollen heuer in den Endausbau starten.
Neuried im Jahr 2023: Der Fokus liegt auf Wachstum und Bauen
Und auch in der Ortsmitte tut sich etwas – wenngleich noch nicht auf dem Areal nördlich des alten Rathauses. Hallo hat ein Memory-Spiel der „Baustellen“ in Neuried erstellt und mit Bürgermeister Harald Zipfel (SPD) über den Stand der Projekte gesprochen, deren Foto-Pärchen er zuerst aufgedeckt hat.
Campus Neuried: Drei Häuser bezogen
Ich bin glücklich, dass demnächst alle drei Gebäude, die am Campus Neuried schon stehen, belegt sein werden. Wir rechnen damit, dass die Firma Goldbeck im Februar fertig eingezogen ist – vorerst mit 280 Mitarbeitern, im Endausbau dann mit 350. Die Wohnungen sind ebenfalls größtenteils bezogen. Für die „Gewerbeeinheit 6“ – das ist dort, wo die Bombe gefunden wurde – fehlt noch die Genehmigung. Gerade suchen wir nach einer Lösung, um genug Stellplätze unterzubringen. Spätestens im zweiten Quartal 2023 wollen wir über den Bauantrag entscheiden. Bis zur Fertigstellung wird es dann nochmal circa zwei Jahre dauern.
Forst Kasten: Ruhe beim Kies, Wirbel beim Wind
„Beim Kiesabbau glaube ich nicht, dass auf Neurieder Flur so schnell etwas passiert“, sagt Neurieds Bürgermeister. Zur Firma, die den Zuschlag zur Auskiesung des Areals der Heilig-Geist-Stiftung erhalten hat, gebe es derzeit auch keinen Kontakt. Bei der Windkraft „brennt hingegen die Hütte“, so Zipfel.

Der Grund: Wegen des Wegfalls der 10-H-Regel könnten auch andere Akteure im Forst Kasten Windräder bauen wollen. Seine Kommune plane aber weiterhin mit Schäftlarn, Pullach und Baierbrunn sechs Windkraftanlagen. „Wahrscheinlich müssen wir auch ein eigenes Umspannkraftwerk bauen.“

Im ersten Quartal 2023 sollen letzte Gutachten-Ergebnisse vorliegen. Zudem wolle man dieses Jahr klären, wie der Betrieb geregelt wird. „Zwei Anlagen könnten für die Pullacher Geothermie, vier für die Kommunen genutzt werden“, schlägt Zipfel vor.
Ortsmitte: Wettbewerb und Straßenbau
Derzeit mache sich eine Arbeitsgruppe des Gemeinderats Gedanken, was im Bereich nördlich des alten Rathauses umgesetzt werden soll – ohne gleichzeitig Investoren mit zu hohen Ansprüchen zu verprellen.
„Bisher bin ich sehr zuversichtlich, ich habe viele Anfragen, wann endlich ein Investorenwettbewerb losgeht“, sagt Rathauschef Zipfel. Der Wettbewerb werde 2023 definitiv stattfinden. „Spätestens Mitte des Jahres sollten die Ergebnisse vorliegen.“

Auch bei der Kreuzung in der Ortsmitte, die eigentlich schon 2022 umgebaut werden sollte, wird sich heuer etwas tun, verspricht Zipfel. Die Rechtsabbiegespur zur Gautinger Straße komme weg, die Ampel wird versetzt und die Radwegführung neu gestaltet.
„Wir wollen spätestens im Mai oder Juni anfangen.“ Angedacht sei aktuell eine Bauzeit von etwa acht Wochen. Parallel könnte auch die Kreuzung Park-/Gautinger Straße umgebaut werden.
Maxhofweg: Innenausbau im Sommer
Harald Zipfel: „Laut den Bauträgern sollten die ersten Häuser am Maxhofweg im August so weit sein, dass der Innen- oder sogar Endausbau beginnen kann. Bei einem weiteren startet der Bau gerade. Noch am längsten dauern wird es auf dem gemeindlichen Teil des Areals.

Was dort konkret passiert, muss der Gemeinderat 2023 entscheiden – wahrscheinlich vergibt er es in Erbpacht. Dann könnte eine Genossenschaft tätig werden. Insgesamt sind am Maxhofweg weiterhin 138 Wohnungen geplant, im Gemeindebereich circa 50.“
Neues Altenheim für Neuried
Circa 100 Plätze in Betreutem Wohnen, Altenheim und Tagespflege sollen am westlichen Ortseingang entstehen, dazu 16 bis 20 Wohnungen.

„Um weiter planen zu können, warten wir momentan noch auf eine Antwort des Staatlichen Straßenbauamts“, sagt der Rathauschef. Denn: Die Zuwegung zum Heim soll ausschließlich über die Staatsstraße erfolgen.
„Keine Verbesserung in Sicht“

Schmutzig und übervoll: So sehen viele Wertstoffinseln in Neuried aus. „Leider sehe ich keine Verbesserung, im Gegenteil“, bedauert Bürgermeister Harald Zipfel. Er sieht auf den ganzen Landkreis in Sachen Müllabfuhr Probleme zukommen.
„Die Entsorger bekommen für das Gesammelte keine guten Preise mehr. Wenn das so weitergeht, werden sie den Müll nicht mehr abholen, und wir müssen es selbst machen.“ Eine Gelbe Tonne oder einen Gelben Sack sieht Zipfel aber nicht als zielführend an. Er will stattdessen im Gespräch mit dem Landkreis nach anderen Lösungen suchen.
Wiese beim alten Rathaus in Neuried: Es tut sich was

Nur Wiese gibt es derzeit direkt gegenüber vom alten Neurieder Rathaus – noch. „Die Eigentümer wollen die Fläche entwickeln“, sagt Zipfel. Erste Entwürfe waren auf Skepsis gestoßen. „Jetzt gibt es zwei, die uns besser gefallen.“ Über den Bebauungsplan wird bereits beim nächsten Bauausschuss am Dienstag, 17. Januar, gesprochen.
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