„Als Präsident des Polizeipräsidiums München bin ich mir unserer besonderen historischen Verantwortung bewusst,“ betont der Münchner Polizeipräsident Thomas Hampel in diesem Zusammenhang.
Die Polizei in München hat sich in der Zeit des Nationalsozialismus vereinnahmen lassen und war Teil eines menschenverachtenden und mörderischen Systems. Vor diesem Hintergrund sehe ich uns heute in einer besonderen Pflicht, unsere freiheitlichdemokratischen Grundwerte vor Bedrohungen von außen und innen zu verteidigen.
Der Anspruch der Polizei sei es nun, dafür Sorge zu tragen, dass Menschen in München und im Landkreis heute und in Zukunft in Sicherheit und Freiheit leben können. Daher müsse sie entschieden dem Rechtsextremismus in all seinen menschenverachtenden Ausprägungen entgegentreten.
Vor 80 Jahren, am 13. März 1943, veranlasste die Münchner Polizei die Deportation von 141 Sinti und Roma – Frauen, Männer und Kinder – aus München und Umgebung in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.
Nur wenige der Menschen überlebten die grauenhaften Bedingungen. Bis heute ist die Gesamtzahl der ermordeten Frauen, Männer und Kinder nicht exakt zu bestimmen. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma geht laut Mitteilung der Stadt München von insgesamt etwa 500.000 Menschen aus.
Nach Kriegsende setzten sich die Diskriminierung und Kriminalisierung der wenigen Überlebenden in Behörden, Schulen und Institutionen fort. Sie erfuhren weder eine Anerkennung als Opfer nationalsozialistischer Verfolgung noch erhielten sie Entschädigungsleistungen.
Die Landeshauptstadt München ehrt die Opfer dieses Völkermords mit einem Gedenktag am kommenden Montag, 13. März.
Um 16 Uhr werden die Namen der deportierten und ermordeten Frauen, Männer und Kinder auf dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus verlesen. Zwischen 18 und 21 Uhr werden Bilder der Opfer an die Fassade des NS-Dokumentationszentrums projiziert. Um 19 Uhr findet im Festsaal des Alten Rathauses eine Gedenkveranstaltung statt.
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