Starkoch Alfons Schuhbeck muss in München wegen Steuerhinterziehung vor Gericht

Der Koch Alfons Schuhbeck muss sich in München vor Gericht wegen Steuerhinterziehung verantworten. Vor drei Jahren wurden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bekannt.
In München ist Starkoch Alfons Schuhbeck bekannt wie ein bunter Hund. Der 73-Jährige gehört auch in Deutschland zu den berühmtesten Vertretern der Koch-Zunft.
Er hat schon die Beatles und Charlie Chaplin bekocht, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Queen Elizabeth II. - und immer wieder auch den FC Bayern München. Sein Name ist eine Marke. Er baute ein Firmengeflecht auf mit drei Restaurants, einem Catering-Service, einem Eissalon und Gewürzläden.
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Im vergangenen Jahr wurde allerdings bekannt, dass Schuhbecks Imperium in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Er meldete Insolvenz an und begründete das mit dem Ausbleiben von Staatshilfen im Zuge der Corona-Pandemie.
Nun muss sich der Koch vor Gericht wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung verantworten. Das Landgericht München I ließ laut dpa die Anklage gegen Schuhbeck zu, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag bestätigte.
Im „Ingwer“-Prozess muss sich Schuhbeck in München wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten. Eine Haftstrafe ist eine realistische Option. Vor Gericht in München legt Star-Koch Schuhbeck ein Geständnis im Prozess wegen Steuerhinterziehung ab.
Starkoch Schuhbeck muss in München wegen Steuerhinterziehung vor Gericht
Schuhbeck habe nach Informationen des Bundesamtes für Justiz (BFJ) seit 2017 keine Geschäftsberichte mehr veröffentlicht. Da dies gegen die im Handelsgesetzbuch für mehrere Arten von Unternehmen vorgeschriebene Offenlegungspflicht verstößt, leitete die Bonner Behörde Ordnungsgeldverfahren ein, wie das BFJ kurz nach Bekanntwerden des Insolvenzverfahrens auf Anfrage mitteilte.
Im Bundesanzeiger fehlten im Sommer die Bilanzen der „Schuhbeck‘s Holding GmbH & Co. KG“ und „Schuhbeck‘s Partyservice GmbH und Co. KG“ für die Jahre 2017, 2018 und 2019. Deswegen wurden Ordnungsgeldverfahren gegen die Unternehmen eingeleitet, wie das Bundesamt mitteilte.
Schuhbecks Anwalt Sascha König wollte sich auf Anfrage zunächst nicht zur Eröffnung des Hauptverfahrens äußern. Bereits zur Anklageerhebung im vergangenen Jahr hatte Schuhbeck nichts dazu sagen wollen.
Vor drei Jahren waren die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Schuhbeck bekannt geworden. In diesem Zusammenhang wurden auch seine Geschäftsräume durchsucht. „Ich werde sehr eng und sehr offen mit den Behörden zusammenarbeiten, um alle Vorwürfe zu entkräften“, sagte der Koch damals. Er stehe „den Behörden in allen Fragen Rede und Antwort“.
Wann der Prozess beginnen soll, war nach Gerichtsangaben zunächst noch unklar. „Termine wurden bislang noch nicht bestimmt“, sagte der Gerichtssprecher.
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