Die BA-Mitglieder hatten Einwände. Samuel Moser (Grüne) meinte, zwar gefalle ihm die Freiflächengestaltung, doch passe die Fassade des Neubaus überhaupt nicht in die Umgebung. „Ich kann auch nicht verstehen, warum so viel Fläche für einen Carport geopfert wird?“ Christiane Hacker (SPD) urteilte noch härter: „Der Neubau sieht aus wie ein Zweckgebäude. Das hat die Villa nicht verdient.“ Das geplante würfelförmige Zweifamilienhaus beiße sich mit dem Dach des Altbaus.
Der BA gab den Architekten mit auf den Weg, die Planungen noch mal zu überdenken. In seiner Stellungnahme an die Lokalbaukommission vermerkte er, dass die Fassadengestaltung ein Hauptproblem sei. UA-Vorsitzender Brannekämper verwies darauf, dass sich auf der anderen Straßenseite ein geschütztes Baudenkmal, ein ehemaliger Bauernhof, befinde. Auch dazu sollten die Planungen passen.
Auch an der Possartstraße 24 gibt es eine Neubauidee. Die Eigentümer der Bestandsvilla wollen einen bisher unbebauten Grundstücksabschnitt überplanen lassen und anschließend an einen anderen Bauherrn verkaufen. Mit dem Erlös wollen sie den Altbau umfangreich renovieren.
Die Villa stammt aus den 1920er-Jahren und wurde vom renommierten Städteplaner Theodor Fischer entworfen. Sie steht unter Denkmalschutz. Drei unterschiedliche Entwürfe für den Neubau wurden dem BA präsentiert. „Sinn der Entwürfe ist der Verkauf des Grundstücks“, erklärte der Architekt Wolfgang Neumüller. Sobald das passiert sei, werde ein anderer Architekt kommen und einen neuen Entwurf präsentieren.
Das Gremium votierte einstimmig für einen Neubau mit Satteldach. „Das ist die vernünftigste Variante“, urteilte Brannekämper. Dem BA sei darüber hinaus wichtig, dass die Fassade nicht nach dem Motto der „typischen Bauträgerarchitektur“ gestaltet werde, wie es der UA-Chef formulierte: „Frei nach dem Motto: minimaler Aufwand, maximaler Ertrag.“
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