Umfrage zu Verbraucherverhalten in der Krise: Lebensmittel-Händler „tegut“ stellt Ergebnisse in München vor

Steigenden Preise machen den Deutschen zu schaffen. Worauf verzichten Verbraucher wenn das Geld knapp wird? „tegut“ präsentiert die Ergebnisse der Umfrage in München.
München ‒ Wie stark beeinflussen die allgegenwärtigen Preissteigerungen das Einkaufsverhalten der Verbraucher? Der Lebensmitteleinzelhändler „tegut“ startete dazu eine deutschlandweite Umfrage ‒ und hat die Ergebnisse jetzt in München vorgestellt.
Fazit: Die Verbraucher passen ihr Konsumverhalten an die gestiegenen Preise an – doch es gibt starke regionale Unterschiede.
Umfrage zu Verbraucherverhalten in der Krise: Bayern legen mehr Wert auf frische Lebensmittel
Deutschlandweit sind 74 Prozent der Befragten bereit, Abstriche bei der Lebensmittelqualität zu machen, indem sie zum Beispiel weniger frische oder weniger Bio-Produkte kaufen. Allerdings: Nur 26 Prozent der Bayern wollen auf die gewohnte frische Qualität bei Lebensmitteln verzichten.
Im Freistaat finden die Einschränkungen der Umfrage nach vor allem im Bereich Kleidung und Energie (jeweils 67 Prozent) oder bei Genussmitteln wie Süßigkeiten und Alkohol (78 Prozent) statt.
Verbraucherverhalten in der Krise: „Qualität oder Nachhaltigkeit können sich die Menschen oft nicht mehr leisten.“
„In Zeiten der Inflation sparen Konsumenten zunächst bei ihren frei verfügbaren Ausgaben ‒ das sind im Wesentlichen die Ausgaben für Lebensmittel, aber auch Kleidung oder Körperpflege, um über die Runden zu kommen“, bestätigt Sabine Schuster, Expertin für Schulden bei der Caritas.
Der Preis sei der ausschlaggebende Faktor dafür, was im Einkaufswagen bleibt. „Qualität oder Nachhaltigkeit können sich die Menschen oft nicht mehr leisten.“
Umfrage zu Verbraucherverhalten: Discounter klarer Gewinner bei Verbrauchern
Ernährungscoach Carolin Kotke hält es für gefährlich, wenn bei der Qualität der Lebensmittel gespart wird. Anlässlich der Präsentation der Umfrageergebnisse forderte sie deshalb die Verbraucher auf, sich mehr mit der Ernährung zu beschäftigen. „Was unser Körper leistet ist nicht selbstverständlich und Energie erhalten wir nun einmal am besten von frischen Lebensmitteln.“
Klarer Gewinner bei inflationsgeplagten Verbrauchern sind übrigens die Discounter, in denen nun 68 Prozent der bayerischen Konsumenten einkaufen (national 78 Prozent). Laut Umfrage verwendet mittlerweile jeder Dritte einen Einkaufszettel, um Impulskäufe zu verhindern.
Positiv: Mehr als die Hälfte der Befragten war sich einig, vermehrt darauf zu achten, keine Lebensmittel wegzuwerfen und gut zu planen.
Gabriele Uelses
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