Obgleich das Referat den Unfall sehr bedauere, „ist eine allgemeine Gefahrenlage für die Verkehrssicherheit an der Meindlstraße nicht erkennbar.“
Auch das Polizeipräsidium München hat mitgeteilt, dass die Meindlstraße kein Unfallschwerpunkt sei: „Abgesehen von diesem Verkehrsunfall gab es keine weiteren schweren Unfälle mit Fußgängerbeteiligung.“
„Die Behauptung, dass der Unfall nicht auf eine allgemeine Unsicherheit hindeutet, ist unhaltbar. Dieser hat sich direkt neben einer Schule ereignet. Wenn das eine halbe Stunde früher passiert wäre, wären an meiner Stelle wohl drei Viertklässler gestanden“, sagt die 33-Jährige wütend. In ihrer Antwort ans Referat versucht sie, der Stadt die Stirn zu bieten und verlangt, ihre Vorschläge noch einmal zu prüfen.
„Das Referat will keine Kompromisse eingehen. Es wäre beispielsweise denkbar, die Parkplätze zunächst in Teilen der Straße durch Längsparkplätze zu ersetzen oder die Gehwege durch Schranken zu schützen.“
Auch die Mitglieder des örtlichen BA plädieren für die alternativen Lösungen. In der jüngsten Sitzung haben die Politiker eine aufgezeichnete Videobotschaft von Luisa A. angeschaut.
„Es dauert etwa 15 Jahre, bis eine Straße umgebaut wird“, sagte BA-Chef Markus Lutz (SPD). Der Politiker hat vorgeschlagen, die Umgestaltung der Straße schrittweise anzugehen. „Es wäre beispielsweise möglich, die Parkplätze vor dem Unfallort und an manchen anderen Straßenstellen abzuschaffen und dort Fahrradständer zu errichten“, sagte Lutz.
Dagmar Irlinger (Grüne), Vorsitzende des Unterausschusses Öffentlicher Raum, meinte, die Meindlstraße solle nur für Anlieger und Radfahrer befahrbar sein. „Das können wir vielleicht nur mit hoher Polizeipräsenz vor Ort erreichen, aber diese Möglichkeit muss das Mobilitätsreferat trotzdem in Betracht ziehen.“
Das Fazit der rund einstündigen Debatten: Der BA hat einen Ortstermin mit Vertretern des Referates beantragt.
Auch die ÖDP-Stadtratfraktion unterstützt diese Forderungen: „Die Meindlstraße sollte umgestaltet werden, damit solche Horror-Unfälle künftig verhindert werden können“, heißt es im von der Partei gestellten Antrag.
„Die Frontalparkplätze müssen vor allem vor der Grundschule und den Gaststätten entfernt und durch Fahrradabstellanlagen, Blumenkästen oder Parallelparkplätze ersetzt werden“, teilt Stadträtin Sonja Haider mit.
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