Wiesn-Ärger ums Bräurosl-Zelt: Musik-Kapelle ausgetauscht ‒ Auch Strafverfahren gegen Wirt Reichert

Schlechter Wiesn-Start für Bräurosl-Wirt Reichert: Die Musik-Kapelle spielte nur Blasmusik, die Kellner sind unzufrieden und bei den Lebensmitteln gibt es Probleme.
Es ist das erste Jahr für den neuen Bräurosl-Wirt Peter Reichert auf der Wiesn, doch die Besucher scheinen mit dem Konzept unzufrieden. Das hat nun erste Konsequenzen.
Blaskapelle nach Wiesn-Ärger im Bräurosl-Zelt ausgetauscht ‒ Strafverfahren gegen Wirt Reichert eingeleitet
Beschwerden gab es vor allem über die Blaskapelle, die durch den Abend geleitet. Die bisherige Kapelle Josef Menz spielte nämlich nur traditionelle, bayerische Blasmusik statt Party-Hits und wurde jetzt ausgetauscht.
Teile des Oktoberfest-Publikums kämen „mit der traditionellen Musik nicht so ganz gut klar“, begründete Andreas Steinfatt, Geschäftsführer der Hacker-Pschorr-Brauerei, die Entscheidung am Mittwoch. Zuvor hatten mehrere Medien über die Kritik an der Kapelle berichtet.
Für die Musik hatte es im Zelt und im Internet in den vergangenen Tagen oftmals negative Reaktionen gegeben. Darauf reagiere die Bräurosl jetzt. „Man kann den Leuten nicht einen Musikstil aufzwingen“, sagte Kapellmeister Menzl.
Tagsüber dürfe die Blaskapelle um Josef Menzl zwar weiterspielen, sagte Steinfatt. Ab spätestens ab 20 Uhr werde die Kapelle dann durch Musik der Band Erwin und die Heckflossen aus Regensburg abgelöst, die nach eigenen Angaben auch Rock, Pop und Schlager im Repertoire hat.
Weitere Kritik an der Bräurosl - Unzufriedene Kellner und Probleme bei Lebensmitteln
Doch der Ärger mit der Bräurosl geht noch weiter. Laut tz-Informationen haben die städtischen Lebensmittel-Kontrolleure ein Strafverfahren gegen Reichert eingeleitet. Sie sollen Verstöße gegen die Lagerung von Lebensmitteln und deren Weiterverarbeitung festgestellt haben.
Reichert gab gegenüber der Zeitung an, dass die Kühlung ausgefallen sein und ein Elektriker diese nun jede Stunde überprüfe.
Auch das Personal in der Bräurosl scheint unzufrieden zu sein. Bei der Einteilung der Kellner sollen erfahren Wiesn-Profis in den weniger gefüllten Biergärten stehen, während Neulinge in dem Zelt überfordert seien. Laut Wirt Reichert habe es jedoch keine Willkür gegeben, sondern man versuche jedem Wunsch bei der Einteilung gerecht zu werden.
Wie es mit der Bräurosl weitergeht, ist noch unklar. Brauerei-Chef Steinfatt soll laut Aussage auf einer Pressekonferenz am Mittwoch aber weiterhin hinter den Wirt stehen.
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