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Goldene Mitte: Platz 4 für Neurieder Bäcker bei der WM in Taiwan

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Von: Romy Ebert-Adeikis

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Die beiden besten Jungbäcker Deutschlands – Malika Boymirzoeva und Alexander Weinhold – treten als Team in Taiwan an. Für ihr Programm aus Semmeln, Broten, Zöpfen, Plunderteilen und einem Schaustück haben sie sechs Stunden zum backen.
Die beiden besten Jungbäcker Deutschlands – Malika Boymirzoeva und Alexander Weinhold – treten als Team in Taiwan an. Für ihr Programm aus Semmeln, Broten, Zöpfen, Plunderteilen und einem Schaustück haben sie sechs Stunden zum backen. © privat

Der Jungbäcker Alexander Weinhold hat mit Kollegin Malika Boymirzoeva bei der Bäcker-WM Deutschland vertreten und Platz 4 erreicht.

Update: 20. Februar

Neuried ‒ Die Brötchen sind gebacken: Alexander Weinhold aus Neuried und Malika Boymirzoeva aus Aachen belegen bei der Bäcker-Weltmeisterschaft den 4. Platz hinter 1. Taiwan, 2. Schweden und 3. Brasilien.

„Unabhängig von der Platzierung haben Malika und Alex gezeigt, dass sie zur Weltspitze des Bäcker-Nachwuchses gehören und sehr stolz auf sich sein können. Da kommt noch was…!“, heißt es auf der Facebook-Seite der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim.

Das deutsche Team befinde sich momentan auf der Rückreise von Taiwan und werde morgen früh in Weinheim erwartet.

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Ein Neurieder auf der ganz großen Bäcker-Bühne: Der Jungbäcker Alexander Weinhold wird Deutschland bei der Bäcker-WM vertreten. Wie er sich darauf vorbereitet

Erstmeldung: 15. Februar

Neuried ‒ Nur die Wenigsten dürften einen so aufregenden Start ins Jahr gehabt haben wie Alexander Weinhold. Nicht nur, weil der Neurieder gerade Vater geworden ist. Seit sechs Wochen bereitet er sich auch für eine Weltmeisterschaft vor: Von Donnerstag, 16., bis Sonntag, 19. Februar, wird er in Taiwan um den Titel des besten Jungbäckers kämpfen.

„Selbst das Packen für eine WM ist nervenaufreibend“, scherzt Weinhold kurz vor seinem Abflug beim Interview mit Hallo. Denn nicht alle Zutaten – etwa Roggenmehl – gibt es in dem asiatischen Inselstaat. Und die Einfuhr ist streng geregelt. „Dabei brauchen wir für unser Schaustück auch Roggenbrot“, sagt der 21-Jährige, der bei der Neurieder Bäckerei „Vor Ort“ arbeitet und dort ausgebildet wurde.

Neurieder Bäcker bei WM: Acht Länder vertreten

„Wir“ – das sind in dem Fall Weinhold als Deutscher Meister der Jungbäcker und Malika Boymirzoeva aus Aachen, die bei der Meisterschaft im November den zweiten Platz belegt hatte. In Taiwan treten sie nun als Team an. „Insgesamt sind acht Länder dabei, natürlich Taiwan, aber auch Brasilien oder Schweden.“

Der Erwartungsdruck ist durchaus hoch. „Die vergangenen beiden Jahre hat Deutschland gewonnen. Dreimal nacheinander wäre schon krass“, meint Weinhold. Die Bedingungen sind hart: Nach dem langen Flug können er und Boymirzoeva nur einen Tag vorbereiten – etwa die Teige. Bei der WM selbst hat jedes Team sechs Stunden, in denen es sein Programm aus Semmeln, Broten, Plunderteilen und dem besonderen Schaustück backen muss. Dieses soll das eigene Land repräsentieren. „Unser Motto ist Innovation: vom ersten Automobil bis zum Roboterarm“, verrät Weinhold. Darum zieren kleine Roboter auch die Semmeln des Teams.

Neurieder Bäcker bei WM: Reise ins Ungewisse

Das Programm entwickelt und geübt haben die Jungbäcker in den vergangenen fünf Wochen in der Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks in Weinheim bei Heidelberg. „Von 7 bis 18 Uhr standen wir täglich in der Backstube, danach haben wir Zeitpläne geändert oder uns um das Visum gekümmert.“ Von seiner Arbeit bei „Vor Ort“ war Weinhold für das Training freigestellt. „Es ist toll, dass ich so viel Unterstützung habe“, sagt der 21-Jährige, der auch schon eine Konditorlehre absolviert hat.

Inzwischen sitzen die Handgriffe bei ihm und seiner Mitstreiterin perfekt. „Aber in einem Land, das wir nicht kennen, mit einem anderen Klima, anderem Mehl, kann natürlich alles anders sein.“ Neben dem Geschmack und der Arbeitsweise wird vor allem auf die Optik geschaut. „Alle Brote oder Plunder sollten exakt gleich aussehen“, sagt Weinhold. „Diese Perfektion könnte man im Laden nicht verkaufen. Das wäre den Kunden wahrscheinlich zu teuer.“

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