Hermann Nafziger: „Wir haben zwei sogenannte Ruinen in Planegg: die alte Schlosswirtschaft und das Heide-Volm-Gelände. Bei der Schlosswirtschaft liegt ein Gutachten vor, dass das Gebäude in sehr schlechtem Zustand ist. Es abzureißen wäre ein Gewinn für alle. Aber der Denkmalschutz muss zustimmen, den Prozess möchte ich beim Bauministerium und Denkmalamt wieder anstoßen. Bei Heide Volm bin ich sehr zuversichtlich, dass bald eine Entscheidung getroffen wird, ob wir oder ein Investor das Areal kaufen können.
Wenn wir zum Zug kommen, brauchen wir noch mal ein bis zwei Jahre für den Bebauungsplan, in der Zeit kann man sich auch Gedanken etwa zu Wohnträgern machen. Das heißt: In drei bis vier Jahren kann da schon richtig was passieren, wenn wir uns ins Zeug legen. Mein Ziel ist, so schnell wie möglich die Flächen beidseitig des Bahnhofs zu entwickeln. Wenn ein Investor Heide Volm bekommt, werden wir gleich an der Nordseite tätig werden.“
Scorpions: „Wind of change“ (Scorpions: „Wind des Wandels“)
Hermann Nafziger: „In Sachen Energieversorgung will ich in Planegg drei Säulen weiterverfolgen: Windkraft, Geothermie und Photovoltaik. Ob Planegg Windkraftpotenzial hat, prüft gerade ein Gutachten. Die Ergebnisse sollen Anfang des Jahres vorliegen. Wenn Windkraft möglich ist, will ich sofort in die Bauleitplanung gehen, um unseren Anspruch zu zementieren. Für die Geothermie lassen wir gerade ein Wärmepotenzial-Gutachten erneuern, um damit auf Fernwärmepartner zugehen zu können. Ein Traum von mir ist die bereits angestoßene Agri-Photovoltaik-Anlage südlich der Kompostieranlage der Firma Glück. Momentan werden wir da noch von der Bundesgesetzgebung ausgebremst, aber 2023 könnten Gesetzesänderungen kommen.“
Europe: „Final countdown“ (Europe: „Finaler Countdown“)
Hermann Nafziger: „Die Tiefgarage am Planegger Marktplatz soll diesen Herbst oder spätestens Ende des Jahres fertig saniert sein. Starten soll heuer der Umbau des Wertstoffhofs – das Gebäude für die Mitarbeiter dort ist wirklich ungenügend. Wir liegen gut im Zeitplan und können wohl im Frühjahr loslegen. Dann wäre es auch möglich, den Umbau dieses Jahr noch fertigzustellen.“
Seit dem 1. Januar 2023 ist es offiziell: Die Max-Planck-Institute (MPI) für Neurobiologie in Martinsried und für Ornithologie in Seewiesen sind fusioniert. Am neuen MPI für Biologische Intelligenz arbeiten circa 500 Mitarbeiter – davon 300 in Martinsried. „Neben dem Zusammenschluss wurden auch zwei neue Graduiertenschulen zur Ausbildung von Doktoranden gegründet“, sagt Sprecherin Sabine Spehn. Außerdem steht heuer ein Jubiläum an: Das Martinsrieder MPI für Biochemie feiert im April sein 50-jähriges Bestehen.
Das Konzept für den neuen Life-Science-Campus stehe aber noch ganz am Anfang. „Aktuell laufen Gespräche mit der Gemeinde Planegg, was Flächennutzung oder Gebäudehöhe betrifft.“ Etwas weiter sind dagegen die Pläne für ein neues Rechenzentrum der „Max Planck Computing und Data Facility“. „Im Laufe des Jahres 2024 werden voraussichtlich die Bauarbeiten auch auf dem Gelände in Martinsried beginnen“, teilt Spehn mit.
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