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Planegg diskutiert eine Leinenpflicht für große Hunde. Die Gründe – und was sonst im Würmtal gilt

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Von: Romy Ebert-Adeikis

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Kampfhunde und größere Tiere könnten in Planegg bald an die Leine kommen.
Kampfhunde und größere Tiere könnten in Planegg bald an die Leine kommen. © dpa/Philipp Schulze

Planegg will für große Hunde und Kampfhunde eine Leinenpflicht einführen. Davon sind die Bürger aber wenig begeistert. Wie die Umsetzung ausschauen könnte:

Planegg ‒ Bislang dürfen Hunde in Planegg grundsätzlich frei herumlaufen. Für größere Tiere und sogenannte Kampfhunde könnte sich das aber demnächst ändern: Die Gemeinde will eine Verordnung erlassen, die auf eine Leinenpflicht in öffentlichen Anlagen, auf öffentlichen Straßen und Plätzen abzielt.

Zuletzt habe es mehr Bürgerbeschwerden über freilaufende Tiere gegeben. Auch weil manche ein „subjektives Unbehagen verspüren, wenn große, scheinbar herrenlose Hunde auf sie oder kleine Kinder zulaufen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Die Gemeinde führt die Entwicklung auf die Zahl der Hunde zurück. Diese habe sich während Corona erhöht, erklärt Gemeinde-Sprecherin Kiki Xander. Statt 457 Vierbeinern 2020 seien es zwei Jahre später bereits 520 gewesen. „Mit dem Erlass wollen wir nicht den Hundebesitzern ans Bein pinkeln, sondern klare Regeln schaffen.“

Leinenpflicht für Hunde in Planegg: Bürger wenig begeistert

Von der Leinenpflicht betroffen wären Tiere ab einer Schulterhöhe von 50 Zentimetern. Eine solche Regelung gilt in Krailling bereits – ausgenommen sind die großen Freiflächen an der Sanatoriumswiese oder am Osthang. Gauting hat bisher nur für einzelne, auffällige Tiere eine Leinenpflicht erlassen. In Neuried und Gräfelfing sind freilaufende Hunde nur an bestimmten Orten unerwünscht – etwa auf Spielplätzen, Liegeflächen oder in Zieranlagen. In Gräfelfing hatte die Gemeinde einst eine generelle Leinenpflicht für den Anger diskutiert, dann aber wieder verworfen.

An der Sinnhaftigkeit des Leinenzwangs zweifelt auch mancher Hundehalter in Planegg „Sind wir wirklich ein Volk, das vor allem und jedem Angst hat und somit auch den Tieren den gebotenen Freiraum nimmt?“, fragt sich Wolfgang Cebulla, der stattdessen für einen „Hundeführerschein“ plädiert. Den fände die Gemeinde ebenfalls besser, aufgrund der aktuellen Rechtslage könne eine solche Pflicht aber nicht verordnet werden. Schon in der kommenden Gemeinderatssitzung könnte das Thema Leinenpflicht auf der Tagesordnung stehen.

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