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Irre Posse bei der Gewofag München: Neuer Chef will nach vier Wochen wohl schon hinschmeißen

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Nach der Kündigung des Gewofag-Chefs fordern Rathaus-Politiker einen Stopp der Fusion.
Der Gewofag steht Ärger ins Haus: Der neue Chef Andreas Lehner hat offenbar bereits nach vier Wochen gekündigt. © Sigi Jantz

Der Gewofag steht wohl Ärger ins Haus. Der neue Chef Andreas Lehner will offenbar nach nur rund vier Wochen im Amt kündigen.

München - Die nächste Personal-Posse bei der Gewofag bahnt sich an: Der neue Geschäftsführer, Andreas Lehner, will offenbar bereits hinschmeißen, bevor er das Amt richtig übernommen hat. Wie unsere Redaktion von mehreren Quellen aus dem Münchner Rathaus erfahren hat, ist der Wunsch nach Kündigung intern bereits kommuniziert worden.

München: Gewofag-Chef will nach vier Wochen offenbar kündigen: Sondersitzung des Aufsichtsrates anberaumt

Für den heutigen Dienstag (31. Oktober) ist daher eine Sondersitzung des Aufsichtsrates anberaumt worden. Man wolle nochmal das Gespräch suchen, vielleicht ließen sich Probleme noch lösen, hieß es am Montag (30. Oktober) aus internen Kreisen. Über die Gründe des möglichen Rückzuges war offiziell derweil nichts zu erfahren, die Pressestelle jedenfalls wollte sich auf Anfrage unserer Redaktion nicht äußern.

Erst seit Oktober im Amt: Andreas Lehner hat bereits wieder gekündigt.
Erst seit Oktober im Amt: Andreas Lehner hat bereits wieder gekündigt. © Gewofag

Es wäre jedoch eine historisch kurze Amtszeit. Vorgestellt als Nachfolger von Klaus-Michael Dengler wurde Lehner nämlich erst am 16. August, in das Unternehmen eingetreten ist er am 1. Oktober, die Geschäftsführung sollte der 68-Jährige am 1. Januar übernehmen - dann nicht nur für die Gewofag, sondern für die Fusion mit der GWG, der neuen München Wohnen.
Pikant: Dem Vernehmen nach hatte der Aufsichtsrat Lehner im August auf Wunsch der Arbeitnehmervertretung - und mit den Stimmen der Grünen und der CSU ins Amt gewählt. Gegen die Stimmen der SPD und gegen den ausdrücklichen Wunsch von Oberbürgermeister Dieter Reiter.

Spionage bei der Gewofag München: Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler musste seinen Hut nehmen

Insgesamt hat die Gewofag zuletzt wenig Glück gehabt mit ihren Chefs. Wie berichtet, hatte die Stadt sich erst im März von dem damaligen Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler getrennt. Der hatte sich zahlreicher anonymer Vorwürfe erwehren müssen, die sich zwar im Nachgang als wenig gravierend entpuppt hatten. Jedoch hatte Dengler ein Gutachten in Auftrag gegeben, das ermitteln sollte, wer für die anonymen Vorwürfe verantwortlich ist. Der Vorsitzende des Betriebsrates wurde ausgemacht - und entlassen. Außerdem prüften die Gutachter auch CSU-Chef Manuel Pretzl und CSU-Stadträtin Heike Kainz, die im Aufsichtsrat sitzt. Die Stadt zog die Reißleine, weil eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich sei.

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