„Was wirklich passiert ist“: Münchnerin berichtet von der Unglücksfahrt im Höllenblitz

Schreie, Panik und verspätete Hilfe beim Aussteigen: Die Münchnerin Greta Helgerth hat den Oktoberfestunfall beim Höllenblitz miterlebt. Auf TikTok teilt sie ihre Erlebnisse.
München - Wenn man Greta Helgerth nach ihrem Lieblingsfahrgeschäft auf der Wiesn gefragt hat, musste die Münchnerin nicht lange überlegen. Der Höllenblitz war der Favorit der 23-Jährigen. Das hat sich aber grundlegend geändert, nachdem die Agentur-Praktikantin am Samstag, 16. September, den absoluten Volksfest-Horror erleben musste: Sie saß in dem Zug, der um 22.15 Uhr verunglückt und in andere Waggons gekracht ist. Die Münchnerin wurde dabei verletzt. Sie leidet unter einem Schleudertrauma, Prellungen und Hämatomen. Heute würde sie nicht noch einmal in den Höllenblitz einsteigen. Auch deshalb, weil ihre Erfahrungen weitaus dramatischer klingen, als das, was nach dem Unfall von Betreiberseite aus gesagt wurde. Zu ihrer Kritik steht die 23-Jährige öffentlich.
Münchnerin berichtet von der Unglücksfahrt im Höllenblitz: Video hat über eine Million Zuschauer
Schon mehr als eine Million Menschen haben sich ein Video angeschaut, das sie auf der Social-Media-Plattform TikTok hochgeladen hat. Titel: „Was wirklich bei dem Höllenblitz Unfall passiert ist.“ Und das sei eindeutig mehr gewesen als nur Waggons, die ineinander gerollt sind. „Ich bin eigentlich ein recht rationaler Mensch“, sagt sie zur tz.
Das Erlebte habe sie und ihre drei Freundinnen aber doch mitgenommen. Dass etwas bei der Fahrt nicht stimmt, hat sie gemerkt, als der Zug in etwa 14 Meter Höhe stehengeblieben ist. Als sich fast eineinhalb Minuten nichts tat, seien die Passagiere unruhig geworden. Auch, weil ein seltsamer chemischer Geruch in der Luft lag. „Da hatte ich schon ein ganz schlechtes Gefühl.“
Unfall in Achterbahn auf Oktoberfest: Zug kracht in anderen Waggon
Aus dieser angespannten Situation heraus sei der Zug dann plötzlich losgerauscht. „Nur in die falsche Richtung.“ Bei dem heftigen Zusammenstoß mit einem weiteren Zug wurden acht Personen verletzt, drei davon mussten laut der Aicher Ambulanz im Krankenhaus versorgt werden. „Die Leute haben geschrien, alle wollten raus aus ihren Sitzen.“ Nur habe das Personal nicht gleich die Bügel geöffnet, was die Situation und die aufkommende Panik noch verschlimmert habe. Alles in allem ein traumatisches Erlebnis für die Freundinnen. Seit dem Unfall ist der Höllenblitz geschlossen. Die Anlage wurde abgesperrt – seit Dienstag sogar mit einem Bauzaun.