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Immobilien-Irrsinn in München! 28 Prozent Wertsteigerung bis 2020

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Makler Thomas Aigner
Makler Thomas Aigner. © M. Schlaf

Die Preisspirale auf dem Immobilienmarkt dreht sich immer rasanter – München bleibt der teuerste Standort für Wohnimmobilien in Deutschland. Und es wird noch schlimmer!

München - Wahnsinn: Eine Prognose des Immobilienportals Immowelt rechnet mit einem Anstieg der Preise um durchschnittlich 28 Prozent bis Ende 2020 – also fast ein Drittel Teuerung in zwei Jahren. Der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnugnen würde dann die 8000-Euro-Marke durchbrechen: Das war bisher nur für Luxusobjekte üblich. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 lag der Quadratmeterpreis noch bei durchschnittlich 2970 Euro. Jetzt gehen die Preise richtig steil, wie die große Grafik auf dieser Seite zeigt… Ob die Prognose genau so eintrifft, steht in den Sternen. 

Aber alle Experten sind sich einig: Die Preise steigen weiter. „Eine Steigerung von 28 Prozent ist schon eine mutige Prognose, aber sie befindet sich am oberen vorstellbaren Ende“, meint IVD-Experte Stephan Kippes. Auch Rudolf Stürzer, der Chef des Eigentümervereins Haus und Grund, ist sich sicher: „Die Kaufpreise können gar nicht anders als weiter steigen.“ Dem schließt sich auch der Immobilienmakler Thomas Aigner (Aigner Immobilien) an. „Ich rechne mit einer starken Steigerung in diesem Jahr, auch wenn wir keine Glaskugel haben“, sagt er. Aigner beobachtet deutliche Veränderungen auf dem Markt. So ist die preisliche Spreizung in heutigen Neubauten höher als früher.

„Heute ist mehr Eigenkaptital nötig“

 „Es kann vorkommen, dass eine luxuriöse Dachgeschosswohnhung für 20 000 Euro pro Quadratmeter angeboten wird, andere Wohnungen im selben Objekt dagegen für die Hälfte“, berichtet Aigner. Das sei neu, die Bauträger würden dafür in Kauf nehmen, Dachgeschosswohnungen zurückzuhalten. Aigner: „Früher waren sie zuerst weg, heute werden sie zuletzt verkauft.“ Auch die Käufer seien andere als früher. „Heute ist mehr Eigenkaptital nötig“, so Aigner. 

Familien mit Kindern könnten sich kaum noch Eigentum leisten – auch nicht bei doppeltem Einkommen. Eine Erbschaft, Schenkung oder eine bereits vorhandene Immobilie, mit der man von der Wertsteigerung der Vergangenheit profitiert, seien der Schlüssel zum Wohnungskauf. Entscheidend dafür, wie stark der Preisanstieg weiter ausfällt, dürfte die Zinsentwicklung sein. „Die Kaufpreise konnten in den letzten Jahren vor allem durch die niedrigen Zinsen so stark ansteigen“, sagt Stürzer. Er warnt davor, dass viele Hauskäufer Probleme bekommen könnten. „Ein Beispiel: Wenn Sie jetzt ein Prozent Zinsen zahlen und die Zinsen steigen auf zwei Prozent, dann steigt die monatliche Belastung.“

Penthouse-Wohnung mit sechs Zimmern
Penthouse-Wohnung mit sechs Zimmern © fkn

Art: Penthouse-Wohnung mit sechs Zimmern 

Lage: Harlaching 

Wohnfläche: 161 qm 

Preis heute: 1 295 000 € 

Prognose für 2020: 1 657 600 € 

qm-Preis heute: 8043 € 

Prognose für 2020: 10 295 €

Art: Einfamilienhaus, vier Zimmer 

Wohnzimmer, Berg am Laim.
Wohnzimmer, Berg am Laim. © fkn

Lage: Berg am Laim 

Wohnfläche: 120 qm 

Preis heute: 1 250 000 € 

Prognose für 2020: 1 600 000 € 

qm-Preis heute: 10 417 € 

Prognose für 2020: 13 333 €

Marc Kniekamp

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