In Sibirien musste Deichmann dann sogar seine Ehefrau anpinkeln – „Esposa“ nennt der Athlet sein Fahrrad –, da die Kette eingefroren war. Von Wladivostok aus setzte der gebürtige Stuttgarter an die mexikanische Pazifikküste über. Anschließend der Lauf durch Mexiko und die Wiederbelebung einer bekannten Filmfigur. Nicht zuletzt aufgrund des wuchernden Barts taften die mexikanischen Medien Deichmann „Forrest Gump Aleman“, TV-Sender berichteten täglich live. „Ich fühle mich wie ein Popstar“, sagte Deichmann, der in jeder Stadt von hunderten Menschen empfangen wurde. Die steigende Popularität half auch beim Aufeinandertreffen mit mexikanischen Drogenbanden. In den Bergen Sinaloas kam ein Mann mit Maschinenpistole auf den deutschen Abenteurer zu: „Hey, Jonas, wir kennen dich. Wir sind hier die Chefs, du bist sicher, und wir passen auf dich auf.“
Sicher absolvierte Deichmann auch die letzten Etappen auf dem Rad Richtung München. 456 Kilometer im Wasser, 22 000 Kilometer auf dem Rad und 5040 Kilometer gelaufen. „Die letzten zwei Tage hatten wir noch mal Sauwetter. Aber so hat in München auch alles begonnen. Da wäre fast schon schade gewesen hier wieder bei Sonnenschein anzukommen“, sagte Deichmann.
Und wie feiert man den Abschluss einer solchen Reise? Erst wurde bei Globetrotter der Bart abrasiert, „zu lang und ungepflegt“, sagte Deichmann. Anschließend gab es eine Feier mit Käsespätzle und Maultaschen. „Ich mache es fürs Abenteuer. Der Rekord ist der Bonus. Ich ruhe mich jetzt 14 Monate aus, dann kribbelt es wieder. Ich habe das nächste große Projekt schon im Kopf.“