Kaufhof-Beben: Filiale am Münchner Hauptbahnhof soll weg – „Ein rabenschwarzer Tag“

Es ist eine Schock-Nachricht für München: Der Kaufhof am Hauptbahnhof soll ersatzlos gestrichen werden. Das gab die Warenhauskette am Montag bekannt.
München - Diese Nachricht erschüttert den Einzelhandel: 5000 Mitarbeiter des Galeria-Warenhauskonzerns sollen ihre Jobs verlieren! Das hat das Unternehmen bekannt gegeben. Von 129 Galeria-Filialen sollen 52 bis Ende Januar 2024 dichtgemacht werden. Auch das historische Warenhaus am Bahnhofsplatz in München ist vom Kahlschlag bei Karstadt betroffen! „Dies ist ein rabenschwarzer Tag“, sagte Betriebsrats-Chef Jürgen Ettl am Montag, 13. März.
Kaufhaus-Schock: Warenhauskette musste Ende Oktober Rettung im Insolvenzverfahren suchen
Eines war klar: Die Zukunft würde nicht rosig aussehen für den Konzern. Viele der über 17 000 Beschäftigten hoffen, zittern und bangen um ihre berufliche Existenz, seit die Signa Holding des österreichischen Investors René Benko den Konzern 2019 komplett übernommen hat. Galeria Karstadt Kaufhof musste Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen.
Konzernchef Miguel Müllenbach ließ von Anfang an keinen Zweifel daran, dass die erneute Sanierung mit erheblichen Einschnitten verbunden sein würde. Ursprünglich waren 81 Filialen von Schließungen bedroht.
Mittelfranken trifft es besonders hart: In Nürnberg schleißen zwei Kaufhof-Filialen, in Erlangen macht eine dicht.
Galeria-Kaufhof-Karstadt: Gewerkschaft kündigt angesichts der Filialschließungen Widerstand an
52 Häuser stehen auf der Streichliste: 31 Standorte sollen zum 31. Januar 2024 schließen. 21 bereits zum 30. Juni 2023. Darunter auch das historischen Warenhaus am Bahnhofsplatz. Die Gewerkschaft kündigt bereits Widerstand an. „Wir werden die Filiale am Bahnhof nicht kampflos aufgeben“, sagt Verdi-Gewerkschaftssekretär Dominik Datz zu unserer Redaktion.
Der denkmalgeschützte Altbau am Bahnfsplatz, der im Besitz von Benkos Signa-Gruppe ist, wird derzeit saniert, das Kaufhaus hätte danach wieder dorthin zurückkehren sollen. Die andren vier Standorte in München sollen bestehen bleiben.
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Galeria-Kaufhof-Karstadt: Neuer Insolvenzplan sieht Verzicht der Gläubiger auf ihre Forderungen vor
Am 27. März wird die Gläubigerversammlung darüber entscheiden, ob das Sanierungskonzept der Führungsspitze durchgeht. Der Insolvenzplan sieht einen Verzicht der Gläubiger in Milliardenhöhe vor. Sollten diese damit nicht einverstanden sein, droht das sofortige Aus der Filialen. Auch wenn dieses Szenario als unwahrscheinlich gilt - schließlich würden dann die Gläubiger leer ausgehen: Die Anspannung bei den Beschäftigten bleibt.
Etwas Hoffnung machte gestern der Galeria-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz: Dank des zweiten Schutzschirmverfahrens gebe es noch eine Perspektive für den Warenhauskonzern. „Ich bin davon überzeugt, dass die Galeria-Warenhäuser eine Zukunft haben, wenn auch nicht in ihrer derzeitigen Form“, sagte Geiwitz.
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