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Polizei warnt vor Bettelmafia: „Möchten vermeiden, dass dieses Geschäftsmodell Schule macht“

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Von: Vincent Suppé

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Hinter vielen Bettlern in München vermutet die Polizei kriminelle Gruppen.
Hinter vielen Bettlern in München vermutet die Polizei kriminelle Gruppen. © Bodmer

Sie knien neben Supermärkten, vor Kirchen und in der Fußgängerzone oder sitzen neben U-Bahnaufgängen. Bettler gehören in München mittlerweile zum Stadtbild.

München – Mit ein paar klimpernden Münzen in einem Pappbecher hoffen sie auf das Mitleid der Menschen – doch manchmal steckt statt echter Not einfach nur kriminelles Kalkül dahinter. Die Münchner Polizei hat kürzlich einen eindringlichen Appell an alle Bürger gerichtet, vorsichtig im Umgang mit Gruppen von Bedürftigen auf den Straßen im Stadtgebiet zu sein. „Es handelt sich in den meisten Fällen um eine organisierte Bettelmafia“, erklärte ein Polizeivertreter.

München: Mehrfach beobachtet, wie „Einnahmen abgeholt“ wurden

Berichte über eine Bettelmafia gibt es immer wieder. Mehrfach wurde in den letzten Jahren beobachtet, wie „Einnahmen abgeholt“ würden. Doch der Nachweis einer dahinterstehenden Organisation sei schwierig. Konkrete Beweise, dass es sich in ganz München um eine mafiöse Struktur handle, gäbe es zwar immer noch nicht. „Viele Kollegen und auch die Fachdienststellen gehen aber stark davon aus.“

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Für Anwohner bleibt deshalb die Frage, wie sie sich verhalten sollen: aus Mitleid ein paar Münzen spenden oder lieber wegsehen? Die Polizei rät: Wer die Menschen unterstützen möchte, soll kein Geld spenden. Besser geeignet seien Lebensmittel oder - gerade jetzt im Winter – ein heißes Getränk. Das käme der Person direkt zugute. Geldspenden würden dagegen oft von Hintermännern eingesammelt, so die Polizei. „Wir möchten vermeiden, dass dieses Geschäftsmodell, das sich in München entwickelt, mehr und mehr Schule macht.“ (Vincent Suppé)

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