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Kritik am neuen Mietspiegel: „Ergebnisse gefallen nicht mehr“

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Debatte um Mietspiegel
Die Debatte um den Mietspiegel geht weiter. © dpa / Peter Kneffel

Dass die Stadt einen neuen Mietspiegel erstellen soll, hat zu unterschiedlichen Reaktionen geführt. Bayernpartei und FDP kritisieren die grün-rote Rathausmehrheit in einer Anfrage, die im Sozialausschuss behandelt werden soll.

„Letztlich zeigen die Probleme, wie schwer es ist, einen Mietspiegel für München zu erstellen und wie willkürlich die Werte sind, die bei den Befragungen herauskommen“, sagt FDP-Chef Jörg Hoffmann. Die Liberalen hatten das Verfahren bereits vor dem Ausbruch von Corona kritisiert. „Nun scheinen die Ergebnisse der Erhebung der Rathausmehrheit nicht zu gefallen und man stellt kurzerhand auf Indexierung um.“

Wie berichtet, hatte eine Firma im Auftrag der Stadt eine Befragung zur Mietsituation durchgeführt. Auf dieser Erhebung wird alle zwei Jahre der Mietspiegel erstellt, der wiederum Grundlage für Neuvermietungen und Erhöhungen darstellt. 

Während der Pandemie hatten aber vermehrt Besserverdienende in hochpreisigen Wohnungen an der Umfrage teilgenommen. Das Gegengewicht, etwa Krankenschwestern oder Kassierer, Familien mit vielen Kindern, hatten sich kaum an der Umfrage beteiligt. Die sei nicht repräsentativ, urteilte die Verwaltung und schlug vor, auf Indexerstellung umzusteigen. Damit würde der Mietspiegel 2019 mit dem Verbraucherpreisindex hochgerechnet, die Durchschnittsmiete würde um 3,1 Prozentpunkte steigen. Zum Vergleich: Mit Umfrage war die Durchschnittsmiete im Mietspiegel 2019 um 4,1 Prozentpunkte gestiegen.

Der Mieterverein München reagiert daher mit Wohlwollen auf den Plan. „Eine sehr gute Entscheidung“, sagt Geschäftsführer Volker Rastätter. „Münchens Mieter müssen vor extremen Mietsteigerungen geschützt werden.“

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