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Leergut bei Münchner Brauereien wird knapp

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Heiner Müller, Geschäftsführer von Paulaner und Hacker-Pschorr, hofft auf die Münchner: Die Brauerei braucht dringend ihr Leergut zurück.
Heiner Müller, Geschäftsführer von Paulaner und Hacker-Pschorr, hofft auf die Münchner: Die Brauerei braucht dringend ihr Leergut zurück. © Steffen Leiprecht

München - Schon wieder ist die Lieblings-Biersorte aus! Immer mehr Kunden stehen im Getränkemarkt derzeit vor leeren Regalen. Bier gibt es genug, aber es ist zu viel Leergut im Umlauf.

Die Brauereien schlagen Alarm: Zwar sind ihre Biertanks randvoll. Aber weil wegen des schönen Wetters so viel Leergut in Umlauf ist, gehen ihnen die Flaschen zum Abfüllen aus!

Bei Hacker-Pschorr und Paulaner am Nockherberg fehlen seit Wochen leere Flaschen und Kästen. „Wir haben ein riesiges Leergut-Problem. Die Lage hat sich in den vergangenen Wochen dramatisch zugespitzt“. sagt Heiner Müller, Geschäftsführer von Paulaner und Hacker-Pschorr. Der Grund: Das schöne Sommerwetter mit den vielen Festen und Veranstaltungen hat den Bierkonsum in der Stadt mächtig angekurbelt. Das freut die Brauereien natürlich – allerdings sind wegen der großen Nachfrage so viele Flaschen und Tragerl in Umlauf, dass jetzt das Leergut knapp wird.

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Auch Hofbräu meldet erhebliche Engpässe. „Das Problem haben wir jeden Sommer. Aber so extrem wie in diesem Jahr war es noch nie“, sagt Sprecher Stefan Hempl. „Uns fehlen zehntausende Flaschen.“ Jetzt müssen die Brauereien an den Abfüllmaschinen Prioritäten setzen. Bei Hofbräu konzentriert man sich dabei zur Zeit auf die wichtigsten Sorten, Helles und Wiesnbier. „Diese Sorten füllen wir als Erstes ab, dafür müssen die anderen warten“, sagt Hempl. „Gerade kann es schon vorkommen, dass wir zum Beispiel ein paar Tage lang kein dunkles Bier liefern können.“ Bei Spaten und Löwenbräu mangelt es dagegen vor allem an 30-Liter-Fässern. „Wir können noch alle Bestellungen bedienen, aber es ist eng“, berichtet Sprecher Oliver Bartelt vom Mutterkonzern Anheuser-Busch InBev Deutschland.

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Damit die Münchner nicht irgendwann auf dem Trockenen sitzen, muss dringend Nachschub an leeren Flaschen her. Bei Hofbräu werden neue Lieferungen momentan nur gegen Leergut ausgegeben: „Wir weisen unsere Kunden schon im Vorfeld darauf hin, dass sie bei jeder Bestellung Leergut in entsprechender Menge abgeben müssen“, erklärt Hempl. Bei Paulaner und Hacker-Pschorr hofft man auf die Verbraucher. Geschäftsführer Heiner Müller: „Liebe Münchner, bringen Sie doch Ihre Tragerl zurück. Wir brauchen unser Leergut!“ Also ab in den Getränkemarkt – dann geht auch sicher die Lieblingssorte nicht aus!

So kommt die Bierflasche zurück ins Regal

Sie ist beliebter Begleiter an lauen Isarabenden oder beim Grillen daheim: die Bierflasche. Doch was passiert, wenn man sie zurückgibt? Die tz erklärt den Weg der Bierflasche vom letzten Schluck bis zur Rückkehr ins Regal:

Die Brauerei holt die leeren Bierkästen beim Getränkehändler ab.

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99d919d5-ac41-4fd5-b755-98f0561adfad.jpg © Hofbräu

Bei der Brauerei angekommen, werden etwa 50 Bierkästen mit dem Gabelstapler auf eine Holzpalette gestapelt. Auf einem Fließband fährt dann Kasten für Kasten in die Waschanlage. Die Flaschen gelangen einzeln über ein anderes Band in eine riesige Spülmaschine und werden 30 Minuten innen sowie außen mit Reinigungsmittel gesäubert – gleich danach geht’s zur Befüllungsmaschine. Anschließend kommt das Etikett auf die Flasche, sie wird verschlossen und in den Kasten gepackt. Übrigens: Eine Bierflasche überlebt bis zu 50 Durchläufe – wenn sie nicht vorher zu Bruch geht.

Christina Schmelzer/tz

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