Lehel

Lehel: Alles über die Lage, die Geschichte und die Besonderheiten des Münchner Stadtteils, der auch „älteste Vorstadt Münchens“ genannt wird.
München – Das Lehel gehörte bereits im Mittelalter zum Münchner Burgfrieden. Dieser bezeichnete einen Bereich außerhalb der Stadtmauern, der aufgrund der Rudolfinischen Handfeste von 1294 der Rechtsprechung der Stadt unterstand. Heute grenzt der Stadtteil Lehel an den Nordosten des Stadtteils Altstadt, mit dem er Münchens 1. Stadtbezirk Altstadt-Lehel bildet. Unser brandneuer München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alles, was in der Isar-Metropole passiert.
Lehel: Die Lage des Münchner Stadtteils
Da das Lehel einst außerhalb der Stadtmauern lag, wird es auch „älteste Vorstadt Münchens“ genannt. Der Stadtteil Lehel schließt innerhalb folgender Grenzen an die historische Altstadt von München an:
- der Max-Joseph-Brücke im Norden
- der Isar im Osten
- dem Englischen Garten im Westen
- der Zweibrückenstraße im Süden
Einst von Auenwäldern und Bächen durchzogen, war das Lehel Standort von Mühlen und Schmieden. Hier befand sich die Schifflände mit dem Triftkanal, Gärten wurden angelegt, auch Wäschereien und Bleichen nutzten das reiche Wasservorkommen.
Stadtteil Lehel in München – seine Geschichte im Überblick
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts umschloss die Münchner Stadtbefestigung das damalige Stadtgebiet im Bereich der historischen Altstadt. Das System bestand aus zwei Stadtmauern, Wassergräben und einer Zwingermauer; jenseits seiner Grenzen erstreckten sich Auen, in denen vor allem ärmere Bevölkerungsschichten wie Wäscher und Tagelöhner lebten.
- Erstmals 1525 mit „auf der lehen“ erwähnt, gehörte das Lehel zum Münchner Burgfrieden. Da es dichter besiedelt war als andere Gebiete vor der Stadtgrenze, gilt das Lehel auch als erste Vorstadt von München.
- Bis 1812 hieß das Lehel auch „äußeres Graggenauer-Viertel“. Im Zuge der Stadterweiterung erhielt es den offiziellen Namen „St.-Anna-Vorstadt“, doch dieser setzte sich nicht durch.
- In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Gebäude im Stil des Historismus errichtet und die Bürger entdeckten das Lehel als Wohngegend.
Heute prägen repräsentative Profanbauten aus dieser Zeit das Stadtbild des Münchner Stadtteils Lehel.
Stadtteil Lehel – Teil des Stadtbezirks Altstadt-Lehel
Die Stadtteile Lehel und Altstadt bilden gemeinsam den 1. Münchner Stadtbezirk Altstadt-Lehel. Dieser gliedert sich in sechs Bezirksteile, die sich an historischen Stadtvierteln orientieren: Das Graggenauer, das Anger-, das Hacken- und das Kreuzviertel liegen im Stadtteil Altstadt, dessen gesamter Bereich ein Bodendenkmal und ein denkmalgeschütztes Ensemble ist. Den fünften Bezirksteil stellt das Lehel dar, den sechsten der Englische Garten Süd.
Münchner Stadtteil Lehel: Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten
Der Münchner Stadtteil Lehel ist reich an Sehenswürdigkeiten. Besonderheiten stellen die beiden befestigten, bebauten Flussinseln dar: die Museumsinsel, deren Nordteil zum Lehel gehört, sowie die Praterinsel. Der Süden des Englischen Gartens, einem Wahrzeichen Münchens, liegt ebenfalls im Lehel. Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten dieses Stadtteils zählen:
- Der südliche Parkteil des Englischen Gartens, mit dem Restaurant und Biergarten am Chinesischen Turm, dem Ziertempel und dem Aussichtspunkt Monopteros. Ein beliebtes Ausflugsziel ist der Kleinhesseloher See, an dem das Restaurant Seehaus liegt. Eine Besonderheit im Englischen Garten stellt die Eisbachwelle, ein Hotspot für Wellenreiter, dar.
- Die Museumsmeile mit dem Haus der Kunst, dem Bayerischen Nationalmuseum, der Sammlung Schack und dem Museum Fünf Kontinente.
- Die Praterinsel mit ihren Musikevents, Kunstausstellungen, Märkten und Open Airs.
- Das Deutsche Museum auf der Museumsinsel, eines der größten naturwissenschaftlichen Ausstellungshäuser weltweit. In 30 Museumsbereichen veranschaulichen unter anderem 3-D-Modelle, wie Naturgesetze und Technik funktionieren.
- Die beiden Prachtstraßen Prinzregenten- und Maximilianstraße. Hier befinden sich prächtige Bauten wie das frühklassizistische Prinz-Carl-Palais. In der Maximilianstraße erhebt sich mit dem Maxmonument das größte Denkmal Maximilians II.
In den 1980er-Jahren wurde die beliebte Serie „Meister Eder und sein Pumuckl“ in einem Kutscher- und Werkstadthaus im Lehel gedreht. Dieses befand sich in der Widenmayerstraße 2, existiert heute jedoch nicht mehr.