Leuchtende Botschaften an Häusern in München: Das steckt hinter der nächtlichen Aktion

- Auf Häuser in München sind Botschaften projiziert worden
- Dahinter steckt ein deutschlandweit agierendes Bündnis
- Ziel: Auch in Berlin für Aufmerksamkeit sorgen
Wer am Dienstagabend in München unterwegs war, hat sich vielleicht über eine besondere Protestaktion gewundert. Bei der wurden leuchtende Botschaften an Hauswände gestrahlt. Ziel war es, auch in Berlin auf ein Problem aufmerksam zu machen.
Eine Botschaft, die jeder sehen kann, die hell in der Nacht leuchtet und die am Ort des Geschehens aufploppt: Genau damit hat das Aktionsbündnis „MietenStopp!“ am Dienstagabend für Aufsehen in München gesorgt. Alles, was die Gruppe dafür gebraucht hat, war ein Lastenfahrrad, ein Beamer und Schriftzüge. So konnten die Aktivisten um Matthias Weinzierl leuchtende Botschaften auf die Häuser projizieren, die für eine Schieflage auf dem Immobilienmarkt in der Landeshauptstadt stehen.
„Profit, Gier, Luxussanierung, Verdrängung“
Etwa, ein unbewohntes Haus mitten in der Türkenstraße, auf dem der Schriftzug „Leerstand“ zu lesen war. Auffällig gleich daneben: die große Baulücke. Oder ein Gebäude an der Ecke Bamberger und Schleißheimer Straße in Schwabing, das mit den Worten „Profit, Gier, Luxussanierung, Verdrängung“ gebrandmarkt wurde. „Luxusneubau“ stand zudem an dem länglichen Haus gegenüber der Bonifazius-Kirche an der Karlstraße in der Maxvorstadt. Genauso wie „27.0000 Euro pro Quadratmeter“. Immer wieder erstrahlte auch das Logo des Bündnisses auf den Wänden: eine rote, abwehrende Hand mit einem Haus in ihrer Mitte.

„Die Reaktionen, die wir bekommen haben, waren großartig“, sagt Weinzierl. Zustimmung habe es teils von Mietern gegeben, denen der Rausschmiss droht. Oder auch von Passanten, die wenig Verständnis für Spekulationsobjekte haben. Eingebunden war der Leucht-Protest laut Weinzierl in eine deutschlandweite Aktion von „MietenStopp!“ Ziel sei es gewesen, die Politiker der drei Parteien, die derzeit in Koalitionsverhandlungen stecken, für die Problematik zu sensibilisieren. Schließlich würde in den Untergruppen derzeit auch darüber gesprochen, wie mit dem Thema „Bauen und Wohnen“ umgegangen werden soll.