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München mit Operation Super-Krankenhaus: LMU-Klinikum Großhadern wächst für eine Milliarde Euro

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Plaza vor dem Eingangsbereich: So sieht es der Entwurf der Obermeyer Planen und Beraten GmbH aus München vor
Plaza vor dem Eingangsbereich: So sieht es der Entwurf der Obermeyer Planen und Beraten GmbH aus München vor. © Obermeyer Planen und Beraten GmbH

Die Neubauvorhaben am LMU-Klinikum Großhadern haben nun ein Gesicht. Eine Jury hat drei Siegerentwürfe gekürt. Der Freistaat investiert für sechs neue Klinik-Zentren sehr viel Geld.

München - Es ist das größte Bauvorhaben des Freistaats seit einem halben Jahrhundert. Für eine neue Super-Klinik. In Großhadern. Dort, wo auch schon jetzt ein riesiges Krankenhaus steht – das 1977 eröffnet wurde und bis dahin das größte Bauvorhaben war. Nun soll das LMU-Klinikum Großhadern mehrere Neubauten bekommen (wir berichteten), wofür der Freistaat insgesamt rund eine Milliarde Euro investiert.

Auf einer Fläche von rund 70.000 Quadratmetern werden im ersten Bauabschnitt ein Herz-Lungen-Gefäßzentrum, ein Onkologisches Zentrum und der Neubau des Diagnostikzentrums entstehen. Über dem Herz-Lungen-Zentrum ist ein Hubschrauberlandeplatz vorgesehen. Als Basis für die weiteren architektonischen Planungen hat sich dieser Tage ein Preisgericht auf drei Siegerentwürfe verständigt. Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) spricht von „vielversprechenden und überzeugenden Modellen für ein exzellentes, hochmodernes Universitätsklinikum“. Der erste Preis ging an die Arbeitsgemeinschaft Henn/C.F. Møller, der zweite Preis an Obermeyer Planen und Beraten GmbH, der dritte Preis an Ludes Architekten–Ingenieure GmbH.

München: Neubau-Pläne für LMU-Klinikum - „Toaster“ weicht erst im zweiten Stadium

Abgerissen wird im ersten Bauabschnitt noch kein Bestandsgebäude. Das heißt, das 60 Meter hohe und 205 Meter lange Bettenhaus bleibt vorerst bestehen. Im Volksmund trägt der Riegel den Spitznamen „Toaster“. Erst im zweiten Bauabschnitt soll das weithin sichtbare Gebäude weichen. Dann werden weitere drei Klinik-Zentren errichtet: ein Bauch-, Becken- und Transplantationszentrum, ein Kopf- und Muskuloskelettales Zentrum sowie Einrichtungen für Forschung, Lehre und Logistik. Weichen müssen im ersten Abschnitt nur Parkplätze. Dafür wird es zum Ausgleich ein Parkhaus geben, das von der Grundfläche kleiner ist als die jetzige Parkharfe im Norden des Klinikumsgeländes.

An der markierten Stelle entstehen beim Klinikum Großhadern die Neubauten
An der markierten Stelle entstehen beim Klinikum Großhadern die Neubauten. © Lufbild: Häsler

LMU Klinikum Großhadern: Wohltuende Atmosphäre und wirtschaftliche Funktionalität

Der ehemalige Ärztliche Direktor des Klinikums, Karl-Walter Jauch (der schon vor Corona vor dem Systemkollaps warnte) – zugleich Jurymitglied –, erklärt: „Mit den Siegerentwürfen können wir die Ziele einer patientenorientierten Medizin mit wohltuender Atmosphäre für Patienten wie Mitarbeiter bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Funktionalität und kurzen Wegen umsetzen.“ Der aktuelle Ärztliche Direktor und Vorstandschef des Klinikums, Markus M. Lerch, bezeichnet das Neubauprojekt gleichermaßen als Herausforderung und Chance. Die Architektur werde auch die mehr als 11.000 Mitarbeiter des Klinikums und deren Arbeit prägen. Nach Meinung der bayerischen Bauministerin Kerstin Schreyer (CSU) zeigen die Entwürfe der Preisträger, „wie es gelingt, eine hochfunktionale und zugleich einladende Umgebung zu schaffen“.

Der Bau des Parkhauses bildet voraussichtlich 2024 den Startschuss für das Gesamtbauvorhaben. Mit der Inbetriebnahme der drei Klinik-Zentren des ersten Bauabschnitts ist nach Auskunft des Wissenschaftsministeriums nach jetzigem Stand in den 2030er-Jahren zu rechnen, mit der Fertigstellung des kompletten Klinikums Ende der 2040er-Jahre.

Kürzlich sorgte in Großhadern ein eigentümlicher Schneemann vor der Notaufnahme für Aufsehen*. *tz.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks

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