Der Fettabscheider ist aber nicht direkt unter den Geschäften, sondern liegt ein Stockwerk tiefer unterhalb des Bahnsteigs. In den Boden sind mehrere Klappen eingelassen, durch die man ihn erreichen kann. Offenbar gab es dann aber eine Verstopfung: „Durch diese Klappen ist der Fettfilm von unten auf den Bahnsteig gedrungen“, so die Sprecherin.
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Das sorgte für den üblen Geruch, der bei einigen Fahrgästen starken Ekel hervorrief: „Der Gestank ist wirklich brutal. Ich muss mir fast die Nase zuhalten, ansonsten kann ich kaum einatmen“, sagt Lydia G. (41), die gerade mit ihrer Familie mit der Rolltreppe ins Zwischengeschoss am Hauptbahnhof gekommen war. Ein bisschen rieche es, als sei altes Abwasser aus einem Kanal oder einer Toilette ausgelaufen – auf jeden Fall beißend, sagt sie. Ein wenig erinnere der Gestank auch an eine Mischung aus Abrieb von Bremsen und verbrannten Reifen, findet ihr Mann. Jedenfalls ziemlich widerlich, da sind sich die beiden einig.
Zudem bestand auf dem betroffenen Bereich akute Rutschgefahr – daher musste die Bahn den gesamten Bahnsteig sperren. Mit einem Spezialsauger beseitigte ein Reinigungstrupp die Ekelbrühe. Doch das zog sich hin. Ursprünglich sollte die Reinigung schon am Dienstagabend abgeschlossen sein. Das war nicht zu schaffen. Erst am Mittwoch gegen 11 Uhr konnte der Bahnsteig freigegeben werden. D. Walter, J. Limmer