Stadtschulrat Florian Kraus (Grüne) erklärte am Sonntag auf Nachfrage unserer Zeitung, er habe dem Krisenstab deutlich gemacht, dass nach dieser einen Woche woanders Platz für die ankommenden Flüchtlinge geschaffen werden müsse. „Wir haben ja auch neu gebaute Grundschulen im Stadtgebiet, die erst im Herbst den Betrieb aufnehmen“, sagte Kraus. Es spreche nichts dagegen, dass die Geflüchteten dort für einige Monate untergebracht würden.
Eine Sprecherin des bayerischen Innenministeriums bezeichnete die Unterbringung von Geflüchteten in einer Schule als „einmalige Sache“. Grundsätzlich seien in den staatlichen Asylunterkünften im Freistaat aktuell Plätze im „mittleren vierstelligen Bereich“ frei. Allerdings seien diese Unterkünfte in ganz Bayern verteilt und könnten nicht sofort alle genutzt werden.
Nicht nur im Luisengymnasium, auch an anderen Stellen rund um den Hauptbahnhof entstehen seit Tagen Notschlafplätze für Geflüchtete aus der Ukraine. Sie dienen als erste Anlaufstelle, bevor die Menschen registriert und in dauerhafte Unterkünfte vermittelt werden sollen.
Im Münchner Ankunftszentrum der Regierung von Oberbayern an der Maria-Probst-Straße gibt es 650 Plätze, die aktuell aber alle belegt sind. Bereits am Donnerstag wurde eine Halle im Hauptbahnhof, die zuvor der Restaurantkette „L’Osteria“ als Filiale diente, in einen Schlafsaal für 100 Menschen umgebaut. Im „D3“, dem Begegnungszentrum für Obdachlose an der Dachauer Straße, wurden Notfallplätze für Frauen und Kinder eingerichtet. Die Leichtbauhalle an der Neuherbergstraße, die bereits während der Flüchtlingskrise 2016 als Unterkunft diente, soll vom Amt für Wohnen und Migration von heute an wieder mit 250 Plätzen bereitstehen. Die Reaktivierung sechs weiterer Leichtbauhallen, die derzeit eingelagert sind, werde geprüft, heißt es aus dem Sozialreferat. Bis zum Ende der Woche sollen zudem bis zu 100 Geflüchtete in einem Hotel nahe dem Hauptbahnhof unterkommen können. CAROLINE WÖRMANN UND KLAUS VICK *tz.de und Merkur.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA
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