Sein Schicksal ist besonders dramatisch: Auf der Ludwigstraße hatte er einen verletzten jungen Mann gesehen und wollte helfen. Doch beim Versuch ein Polizeiauto auf den lebensgefährlichen Unfall an der Staatsbibliothek aufmerksam zu machen, wurde Alici selbst erfasst und 17 Meter hoch in die Luft geschleudert. Er erlitt etliche Brüche, aber überlebte.
Erst im Frühjahr können die Ärzte wohl eine Prognose abgeben, ob Alici je wieder wird arbeiten können. „Ich kann es mir nicht vorstellen“, so Besta. Um bis zu eine Million Euro gehe es vor Gericht. Allein die Krankenhaus- und Heilbehandlungskosten aus 450 Kliniktagen könnten etwa eine halbe Million Euro ausmachen. Dazu kommen Forderungen für Schmerzensgeld, Verdienstausfall und eventuell auch rentenzahlungen.
Ebenso wie der Freistaat lehnte Anwalt Besta einen Vergleichsvorschlag des Landgerichts ab. Dieser hätte die Haftung zu einem Drittel beim Freistaat und zu zwei Dritteln bei Alici gesehen. Ein Zeuge beschrieb, wie der Taxler als einziges vorbeifahrendes Auto angehalten hatte, als er den am Kopf blutenden Mann in der Ludwigstraße liegen sah. Basar Alici wählte um 1.50 Uhr den Notruf und sah ein Zivilfahrzeug der Polizei mit Blaulicht heranfahren.
„Es ging um Leben und Tod“, erinnert er sich der Taxler, der im Dunkeln auf die Fahrbahn trat. Bis zur Trennlinie zwischen den Spuren, wie der Zeuge bestätigte. „Er war 15 bis 20 Sekunden auf der Fahrbahn, dann hat es geknallt.“ Kein Ausweichen oder kein Bremsen habe der Zeuge beim Polizeiauto gesehen. Zwei junge Beamte hatten ausgesagt, sie hätten Basar Alici nicht gesehen. Doch Richterin Katharina Stoll machte gestern erneut klar, dass sie durchaus eine Gefährdung durch die Polizisten sehe. Gutachten sollen nun endlich Klarheit bringen.
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