Demnach war der Mann genau acht Tage auf freiem Fuß, als er in der Münchner Paulskirche eine Massenpanik auslöste.
Zudem heißt es in der Antwort des Innenministeriums: „Der Tatverdächtige ist vollziehbar ausreisepflichtig.“ Was bedeutet, dass er abgeschoben werden muss.
Die kroatische Zeitschrift Fenix berichtet nun groß über den Vorfall und eine Mahnwache des Münchner AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron vor der Paulskirche. Bei der Mahnwache (die Bystron zum Teil in kroatischer Sprache hielt) gab es massive Störungen durch Gegendemonstranten,
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Bystron sagt im Fenix-Interview: "Aus der kroatischen Gemeinde haben uns viel positive Reaktionen erreicht. Die Menschen waren sehr dankbar, dass sich jemand für sie eingesetzt hat und auf ihr Leid hingewiesen hat. Die Mitglieder der kroatischen Gemeinde waren vorher sehr eingeschüchtert. Einige haben berichtet, dass sie von der Polizei nicht nur verhört wurden, sondern dazu aufgefordert wurden, mit niemandem über diesen Angriff zu sprechen, auch nicht mit der Presse. Dementsprechend eingeschüchtert waren sie."
Ein schwerwiegender Vorwurf! Eine entsprechende Anfrage an die Polizei hat unsere Onlineredaktion gestellt. Nach zwei Tagen liegt bislang noch keine Antwort vor.
Will die AfD den Vorfall für Stimmungsmache ausnutzen? Gegen diesen Vorwurf verwert Bystron sich im Fenix-Interview: „Ich wollte mich für die kroatische Gemeinde in München einsetzen. München ist mein Wahlkreis, und ich habe durch viele schöne Familienurlaube ein besonderes Verhältnis zu Kroatien aufgebaut. Auch diesen Sommer werden wir wieder in Kroatien verbringen, und ich schätze die Menschen dort sehr."
Anm. d. Red.: In der „tz“ und im „Münchner Merkur“ kamen bereits in der den Osterfeiertagen folgenden Ausgabe vom Dienstag, 23. April, Gottesdienst-Teilnehmer zu Wort, die von „Allahu Akbar“-Rufen des Eindringlings berichteten (siehe unten). Auch die Nationalität des Täters war zu diesem Zeitpunkt schon bekannt.
Update vom 26. April 2019: Nach wie vor erreichen die Münchner Polizei viele Anfragen bezüglich des Vorfalls in der St.-Paulskirche. Daher geben die Ermittler nochmals den Sachstand der laufenden Ermittlungen bekannt: „Bei den Ermittlern des Kommissariats 45 haben sich zu den bereits bekannten Zeugen weitere 70 Personen gemeldet, die noch vernommen werden. Darüber hinaus laufen weitere notwendige polizeiliche Untersuchungen. Der Tatverdächtige befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft.
Wir arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung des Ereignisses, wobei wir dankenswerterweise von der Kroatischen Gemeinde München in allen Belangen unterstützt werden, und informieren, sobald der abschließende Sachverhalt mit allen Aspekten vorliegt.
Außerdem haben Personen, die während des Ereignisses am 20.04.2019 Beobachtungen zum Verhalten des Täters gemacht haben oder verletzt wurden weiterhin die Möglichkeit, sich an folgende Kriminalpolizeidienststelle zu wenden: Polizeipräsidium München, Kommissariat 45 Hansastr. 24 80686 München Tel: 089/63007-4045 E-Mail: pp-mue.muenchen.k45@polizei.bayern.de.“
Update vom 22. April 2019. 17.23 Uhr: Auch zwei Tage nach der Massenpanik in einer Kirche in München herrscht bei vielen Betroffenen noch Angst. Marko Vidovic, ein Lehrer aus Laim, berichtet über den Vorfall Samstagnacht: „Ich habe gehört, wie jemand laut gerufen hat. Die Kirche war voll von Besuchern. Menschen haben sich ängstlich auf den Boden geworfen, andere sind gerannt und gestolpert. Kinder haben geschrien.“ Jozo Dramac erlebte das Geschehen ebenfalls in der Kirche und berichtet: „Jemand hat auf Arabisch geschrien. „Allah, Allah“, habe ich verstanden. Ich war mit meiner Frau und meinem Sohn da. Die Menschen waren in Panik. Ich habe versucht, Ruhe zu bewahren, habe aber immer noch Angst.“
Marko Petrovic wurde von dem Täter zur Seite geschubst. „Der Mann lief an mir vorbei, hat mir den Ellbogen in die Seite gerammt und „Allahu Akbar“ gerufen. Er hat irgendwas geworfen. Ein paar Besucher, starke Männer, konnten ihn zu Boden ringen und halten, bis die Polizei eingetroffen ist“, berichtet der Kirchenbesucher.
Update vom 21. April, 19.28 Uhr: Die Polizei München nennt in einer Pressemitteilung neue Details zu der Massenpanik bei einem Ostergottesdienst einer kroatisch-katholischen Gemeinde in der Paulskirche in München:
Am Samstag, 20.04.2019, gegen 21:33 Uhr störte ein Mann die Ostervesper der kroatisch katholischen Gemeinde München in der St.-Pauls-Kirche. Er betrat die Kirche durch den Haupteingang, während er gestikulierend und lärmend nicht verständliche Worte rief.
Zudem soll er mehrere Steine im Kirchenraum geworfen haben. Ob der Beschuldigte tatsächlich „Allahu Akbar“ gerufen hat, oder es sich hierbei um eine Fehlinformation handelt, wird derzeit noch geprüft. Einige Messebesucher verließen daraufhin fluchtartig die Kirche. Daraufhin folgten ihnen weitere Besucher in Richtung der Ausgänge.
Hierbei verletzten sich nach derzeitigem Stand neun Personen leicht. Davon wurden vier Personen zur weiteren Abklärung in Münchener Krankenhäuser transportiert.
Der Mann wurde zunächst durch Gottesdienstbesucher festgehalten und schließlich durch Polizeikräfte festgenommen. Es handelt sich bei ihm um einen 36-jährigen Somalier.
Gegen den Mann wurde zwischenzeitlich Haftbefehl u.a. wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens und versuchter gefährlicher Körperverletzung erlassen. Für die Dauer der Messe betreute die Münchener Polizei Zeugen des Vorfalls im Bereich des Gotteshauses. Bei dem Mann wurden keine pyrotechnischen Gegenstände und Waffen gefunden. Die Ermittlungen führt derzeit das Kommissariat 45.
Update, 15.17 Uhr: Wie die Polizei München gegenüber unserer Redaktion bestätigt, wird der offenbar geistig verwirrte Mann nun zu dem Vorfall befragt. Auch die in der Kirche anwesenden Zeugen werden zu dem Vorfall befragt, über das Motiv ist demnach noch nichts bekannt.
München - Ein offenbar geistig verwirrter Mann hat in der St.-Pauls-Pfarrkirche in München Panik bei einem Oster-Gottesdienst ausgelöst. „Er rief gestikulierend und lärmend nicht verständliche Worte, wodurch sich die Messebesucher, die sich in Hörweite befanden, erschraken“, teilte die Polizei in der Nacht zu Sonntag mit.
Weil einige Kirchenbesucher daraufhin fluchtartig das Gotteshaus verlassen wollten, wurden 24 Menschen „minimal“ verletzt. Der Mann wurde von Beamten am Samstagabend in der Kirche gestellt und festgenommen. Nach derzeitigem Stand ging von dem Mann keine Gefahr für die Besucher des Gottesdienstes aus.
Über die sozialen Netzwerke verbreitete sich die Nachricht noch am Abend, viele Augenzeugen berichteten von dramatischen Momenten. Wie einige von ihnen erzählen, habe es einen Knall gegeben. Wodurch dieser ausgelöst wurde, ist nicht bekannt. Auf Videos der Augenzeugen ist ein Chaos innerhalb der Kirche zu sehen. Viele durch die Massenpanik aufgeschreckte Menschen ließen ihre Habseligkeiten und Osterkörbe in dem Gotteshaus zurück.
Die Feuerwehr und mehrere Großraumrettungswagen kümmerten sich um die verletzten Personen und betreuten die Anwesenden des Gottesdienstes. Der Bavariaring musste aufgrund der vielen Einsatzfahrzeuge für knapp zwei Stunden in beide Richtungen gesperrt werden. In der Kirche sollen sich etwa 500 Personen befunden haben.
Wie eine Augenzeugin weiter berichtet, sei die Messe jedoch nach der Festnahme fortgeführt worden. „Allen Mamas die ihre Kinder geschnappt haben und geflüchtet sind um diese zu retten, wünsche ich, dass sie dieses fürchterliche Gefühl schnell wieder vergessen können“, schildert eine Userin die Situation. Ein Video zeigt nun die dramatischen Momente nach der Festnahme.
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