Maxvorstadt – alle Infos zum beliebten Uni- und Kulturviertel der Landeshauptstadt München

Das im Herzen von München gelegene Uni-Viertel Maxvorstadt entstand nach 1825 unter Ludwig dem I. Der Stadtteil bildet mit Bauwerken wie der Pinakothek, dem Siegestor und dem Königsplatz einen der Ausgangspunkte für insbesondere architektonisch und kulturell interessierte Stadtbesucher.
München – Die Maxvorstadt ist ein charakteristisches Stadtviertel der Landeshauptstadt. Aufgrund der dort ansässigen Hochschulen wird es auch als „Gehirn Münchens“ bezeichnet. Unser brandneuer München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alles, was in der Isar-Metropole passiert.
Maxvorstadt: Lage und Besonderheiten des Stadtteils
Die 1992 vorgenommene Neugliederung der Stadtgebiete ergab die Zusammenfassung der früheren Bezirke 5 bis 7 (Maxvorstadt-Universität, Maxvorstadt-Königsplatz-Marsfeld und Maxvorstadt-Josephsplatz) zu Stadtbezirk 3, der Maxvorstadt. Das Stadtviertel erstreckt sich über den Odeonsplatz, Stachus und den nordwestlichen Teil der Altstadt. Die östliche Begrenzung des Stadtteils bildet der Englische Garten. Schwabing säumt den Norden und Neuhausen-Nymphenburg den nordwestlichen Teil ein.
Maxvorstadt: Geschichte und Wissenswertes zum Stadtteil
Die Maxvorstadt wurde nach Max I. Joseph, dem ersten bayerischen König benannt. Dieser gab deren Bebauung als erste, planmäßige Stadterweiterung in Auftrag. Somit wurde der Stadtteil bereits im Jahre 1812 erstmals urkundlich erwähnt. Dessen tatsächliche Entstehung trat jedoch erst nach 1825 ein, unter der Aufsicht seines Sohnes Ludwig I.
Durch die Planung und Bebauung der Ludwigsstraße machten sich die Architekten Leo von Klenze und Friedrich Wilhelm Gärtner einen Namen. Unter ihrer Anleitung entstanden unter anderem die Staatsbibliothek, die Alte Pinakothek, der Königsplatz und das Siegestor. Auch der erste Teil der nach Ludwig dem I. und ihrem Gründer Herzog Ludwig IX. benannten Ludwig-Maximilians-Universität wurde von Gärtner errichtet, deren Erweiterung ab 1906 German Bestelmeyer übernahm. Ende des 19. Jahrhunderts folgte dann die Errichtung von Wohn- und Geschäftsgebäuden.
Maxvorstadt und die Zeit der Literaten
Während der Revolutionszeit herrschte in München das Literaturleben vor. Schriftsteller wie Oskar Maria Graf, Erich Mühsam und Ernst Toller ließen sich in München nieder und schrieben in der Maxvorstadt ihre Werke des Widerstands. Ein bekannter Treffpunkt war der im Jahr 1872 errichtete Schelling-Salon, der auch heute noch besteht. Unter seinen Besuchern befanden sich Berühmtheiten wie Rainer Maria Rilke und Bertolt Brecht.
Der Stadtteil blickt auch auf viele geschichtliche Ereignisse im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg zurück. Der Königsplatz etwa war einer der Orte der angeordneten Bücherverbrennungen. Das „Braune Haus“, das in der Brienner Straße stand, war zwischen 1930 bis 1945 das Parteizentralgebäude der NSDAP. Auf dem Gelände entstand ein NS-Dokumentationszentrum, das zum 70. Jahrestag der Befreiung Münchens am 30. April 2015 eröffnet wurde. Im Hauptgebäude der LMU wurde im Jahr 2017 die Gedenkstätte Weiße Rose zum Gedenken an die Geschwister Scholl und deren Initiative des studentischen Widerstands eingerichtet.
Maxvorstadt: Sehenswertes im Stadtbezirk
Zu den Sehenswürdigkeiten der Maxvorstadt zählen unter anderem:
- Alte Pinakothek: Sie gilt als eine der einflussreichsten und wichtigsten Gemäldegalerien der Welt und beinhaltet über 700 europäische Werke des 14. bis 18. Jahrhunderts. Das Gebäude selbst wurde von Leo von Klenze errichtet.
- Alter Botanischer Garten: Der kleine Park bietet sehenswerte Bauwerke und Skulpturen wie etwa den Neptunbrunnen. Das Eingangstor ist bereits 200 Jahre alt und überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet.
- Basilika Sankt Bonifaz: Die Abteikirche wurde im Jahr 1850 eingeweiht. Innerhalb der Basilika befindet sich die Grabstätte Ludwigs I.
- Justizpalast: Neben dem architektonisch hochwertigen Außenwerk ist die Glaskuppel im Inneren des Gebäudes sehenswert. Sie befindet sich in über 60 Metern Höhe.
- Lenbachhaus: In diesem historischen Gebäude können Gemälde bekannter Maler wie Franz Marc, August Macke oder Wassily Kandinsky bestaunt werden.
- Königsplatz: Ursprüngliches Vorbild bei der Errichtung im 19. Jahrhundert war die Akropolis. Heute finden auf dem Platz regelmäßig Konzerte und andere Veranstaltungen statt.
- Ludwigskirche: Ihre Türme gelten als das Wahrzeichen des Stadtbezirks. Das von Peter Cornelius entworfene Altarfresko „Das Jüngste Gericht“ ist das weltweit zweitgrößte seiner Art.
Alle genannten Attraktionen im Stadtteil sind gut zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.