Denjenigen, die in einer städtischen Wohnung leben, könnte die Stadt zumindest diese existenzielle Sorge nehmen. „Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass mehr günstige Wohnungen gebaut werden.“ Mit dem zwei Milliarden Euro schweren Programm „Wohnen in München VII“ hat die Stadt das größte Bauprogramm der Republik aufgelegt.
Die Opposition sieht das Vorhaben jedoch kritisch. „Während die Mieten in München weiter und weiter steigen, profitiert eine Gruppe vom Wahlkampfversprechen des Oberbürgermeisters“, sagt CSU-Stadtrat Winfried Kaum. Die Menschen in den städtischen Wohnungsgesellschaften würden ohnehin schon besonders günstig wohnen. „Ihre Mieten werden auf Kosten aller anderen Steuerzahler günstig gehalten. Denn der OB hat bereits angekündigt: Wenn der Mieten-Stopp zu teuer ist, müssen andere Projekte im Stadtrat gestrichen werden.“
Der Rathaus-Chef habe aber verschweige, welche Projekte dem Rotstift zum Opfer fielen. „Dabei ist das doch die entscheidende Frage für die Bevölkerung. Für uns ist klar: Ein so langer Mieten-Stopp ist sozial ungerecht und nicht finanzierbar. Wenn der OB konsequent wäre, müsste er sagen: Die Stadt zahlt stadtweit alle Mieterhöhungen! Im nächsten Wahlkampf wäre das sicher ein Erfolgsgarant.“
OB Reiter reagierte noch am Donnerstag auf die Aussagen der CSU. „Falsche Politik wird auch nicht richtiger, wenn man sie, wie die Münchner CSU es tut, ständig wiederholt.“ Es könne ja sein, dass die CSU glaube, dass die Mieter mit ihren Mieten den Neubau von Wohnungen im öffentlichen Bereich finanzieren sollen. „Das ist und bleibt in München falsch, vielmehr ist der Bau von bezahlbaren Wohnungen überwiegend Aufgabe der Stadt.“ Der Mieten-Stopp bleibe die richtige Maßnahme, um die Mieten für städtische Wohnungen dauerhaft bezahlbar zu halten. „Das nennt man Sozialpolitik, wird der CSU wahrscheinlich auch wenig sagen.“
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