Warum jetzt die Mieten von mehr als 27.000 Sozialwohnungen steigen

Für Geringverdiener in geförderten Wohnungen werden die Mieten teurer. Der Sozialausschuss der Stadt hat am Donnerstag die festen Preisobergrenzen bei Gewofag und GWG abgeschafft.
München - Künftig werden die Mieten an den Mietspiegel gekoppelt und dynamisch gestaltet. Die Stadt will damit den Sanierungsstau auflösen und die Preise stadtweit gerechter gestalten.
Mehr als 27.000 Wohnungen sind betroffen, deren Sozialbindung ausgelaufen ist. Für diese hatte die Stadt Verträge mit GWG und Gewofag geschlossen, um sie selbst zu vergeben. Wer unter der Einkommensgrenze lag, zahlte nur eine gedeckelte Miete: 6,75 Euro monatlich pro Quadratmeter bei Wohnungen bis 50 Quadratmeter, 6,25 Euro monatlich pro Quadratmeter bei Wohnungen über 50 Quadratmeter – so sah es das Konzept Soziale Mietobergrenzen vor.
Dieses ist nun passè. Künftig zahlen Mieter, die bis zur Einkommensgrenze verdienen, die ortsübliche Vergleichsmiete abzüglich 20 Prozent. Laut einer Rechnung der Gewofag steigen die Kaltmieten im Schnitt um 42 bzw. 24 Cent pro Quadratmeter. Die neue Regelung gilt ab August. Schlimmstenfalls erhalten Mieter eine Erhöhung von 15 Prozent in drei Jahren. Bei einer 40-Quadratmeter-Wohnung beispielsweise könnte so binnen dieses Zeitraums ein Miet-Plus von monatlich 50 Euro entstehen.
Der Wohnungsmarkt in München ist auf Dauerhochdruck. Der neue Mietspiegel, der uns vorliegt zeigt viele, aber nicht alle Probleme auf. Wir haben zudem Münchens wahren Mietspiegel ermittelt.
Christine Ulrich